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"Kannste Vergessen?"

Der Podcast vom Lernen, Vergessen und Erinnern

Lernen ist schwer. Vergessen ist manchmal noch schwerer. Wie wird man Gelerntes wieder los? Das möchte Rainer Holl, Autor, Moderator und Poetry Slammer, wissen und verstehen. Dazu interviewt er Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Sonderforschungsbereichs „Extinktionslernen“ zu ihrer Forschung. Freut euch darauf, dem Gehirn in die Karten zu gucken! Es erwarten euch faszinierende Erkenntnisse aus den Bereichen Psychologie, Biopsychologie und Neurowissenschaften, ein Blick hinter die Kulissen des wissenschaftlichen Alltags sowie Slam-Poetry.

„Kannste Vergessen? – Der Podcast vom Lernen, Vergessen und Erinnern“ erscheint einmal im Monat. Der Stoff ist nicht klausurrelevant.

Endlich ist es soweit: die neue Staffel von „Kannste vergessen?“ steht in den Startlöchern. Freut euch auf spannende Folgen zu Themen wie Stress, Schlaf, Angst, Wahrnehmung und Liebe. Jeden Monat eine neue Folge. Überall zu hören, wo es Podcasts gibt.

Also abonniert unseren Kanal, empfehlt uns weiter und lasst uns eure Fragen und Anregungen zukommen! Wie geht das? Einfach per WhatsApp-Sprachnachricht oder SMS an +49 1522 8179784 oder per E-Mail an sfb1280-presse@ruhr-uni-bochum.de. Wir freuen uns, von euch zu hören und zu lesen. 

Staffel Zwei - Es geht weiter!

Staffel 2 Folge 10, Mai: Menschen erzählen

In dieser Folge hat unser Moderator Rainer Holl ein Heimspiel: Denn der studierte Literaturwissenschaftler trifft die Amerikanistinnen Mita Banerjee und Amina Touzos von der Johannes Gutenberg-Universität Mainz zu einem Gespräch über das, was die Fachwelt „Narrative Medizin“ nennt. Dieser Ansatz wird im Sonderforschungsbereich 1280 Extinktionslernen gerade in der Studie „Menschen erzählen“ praktisch angewendet. Zeit also, um einmal über die Fachgrenzen hinaus ins Gespräch zu kommen! Mita Banerjee und Amina Touzos ordnen uns hierfür ein, was angewandte Erzählforschung ist, was sie als klinische Methode in der Neurowissenschaft zu suchen hat, welche Herausforderungen es dabei gibt und was Literatur und persönliches Sprechen über Krankheiten, Beschwerden oder das eigene Leiden mit einander gemeinsam haben. So viel vorab: Hier können alle voneinander lernen.

In dieser Folge erfahrt ihr …
… was Narrative Medizin ist und wofür wir sie brauchen
… warum Patient:innen oft gute Autor:innen sind, ohne es zu wissen
… weshalb Menschen, die aufmerksam lesen, oft gute Ärzt:innen werden
… warum es wichtig ist, wie wir erzählen und nicht nur, was wir erzählen
… was die Sprache über den Menschen weiß, der spricht
… welche Rolle Geschichten für die klinische Behandlung spielen, die wir uns selbst erzählen
… welche Methoden Geistes- und Kulturwissenschaften der klinischen Forschung hinzufügen können
… weshalb alle Fächer davon profitieren, wenn transdisziplinär gearbeitet wird
… wie die Narrative Medizin den klinischen Alltag genauso bereichern kann wie umgekehrt

… uvm.

Zu unseren Gästen gibt es hier mehr zu lesen:
Mita Banerjee: http://www.obama-institute.com/banerjee/https://www.english-and-linguistics.uni-mainz.de/univ-prof-dr-mita-banerjee/ 
Amina Touzos: http://www.obama-institute.com/touzos/ 
Auch unser Moderator Rainer Holl macht viele Dinge: https://rainerholl.de/

 Zur ersten gemeinschaftlichen Projektstudie des SFBs 1280 mit Mita Banerjee und Amina Touzos geht es hier: 
https://sfb1280.ruhr-uni-bochum.de/menschen-erzaehlen/ 

Rainer Holls lyrische Zusammenfassung
zu Hören am Ende des Podcasts

Roland Pusch und Jonas Rose waren gleich zwei krasse Experten
Die uns Laien ein und – hoffentlich – für allemal erklärten
Das ein besonders hohes Maß an natürlicher Intelligenz
Sich garantiert nicht definiert über die Artennähe zum Mensch

Nein – so besonders sind wir nicht, vielleicht auch nicht immer so schlau
Man kann sein Verhalten auch spezialisieren ganz ohne ein breites know-how
So lange man weiß wo die Chips stehen gibt es keinen Grund sonderlich clever zu sein
Doch wenn sich der Wind dreht, die Umwelt sich ändert, dann werden die smarten die stärkeren sein

Dazu zählen wir Menschen, aber auch die lieben Tauben
Die werden oft unterschätzt, aber echt nicht zurecht, denn sie sind mindestens hinreichend schlau.
Sie sind handzahm und freundlich, arbeitsam und scheuen auch nicht
Den einen oder anderen langen Arbeitstag
Und in Bochum als Hotspot für Vogelkognition, steht die Arbeit mit den Tieren in einer langen Tradition
Ihnen verdanken wir manch legendären Fachbeitrag

Also natürlich nicht nur den Tauben – aber auch

Wir halten kurz fest: Vögel sind die Dinos die es geschafft haben
Die sich auch nach dem Kometen einer veränderten Welt äußert geschickt angepasst haben 
Mit einer evolutionären Linie getrennt von der des Menschen
Können wir trotzdem behaupten, dass Vögel intelligent sind

Aber wie machen das die Vögel mit ihrem ganz anders verschalteten Hirn?
Gibt es allgemeine Prinzipien die in beiden Gehirntypen wirken?
Daran forschen wir hier in Bochum, dafür werden die Tiere trainiert
Dafür werden Verfahren entwickelt und Methoden standardisiert
Dann wird ein Verhalten erlernt und danach internalisiert
So dass die Tiere dann instinktiv handeln, sozusagen automatisiert
Dann wird das Verhalten abgerufen und tausende Male probiert
Bis sich dann ganz plötzlich beim tausend und ersten Mal ein kleines Detail variiert
Wie sich das Verhalten dann ändert wird genauestens analysiert 
Und auch im Gehirn wird geschaut was passiert und aktive Bereiche markiert

Wir können sogar Zellen mittels Lichtstrahlen steuern
Können bestimmten ob Areale lieber schlafen oder feuern
Und können dann letztlich einzelne Funktionen beschreiben
Das klingt zwar echt krass und nach spaßigen Zeiten – ABER

Sind wir mal ehrlich…

Wir gehen hier zwar fast schon mechanisch vor

Doch ein Gehirn ist noch lange kein Zweitaktmotor
Doch vielleicht ist das ja die Gemeinsamkeit zwischen unseren Gehirnen
Das sind verschiedene Motoren die aber ähnlich funktionieren
Nicht die gleichen Strukturen, aber ähnliche Schaltkreise
Es zählt nicht die räumliche Anordnung, sondern lediglich die Arbeitsweise

Ja und um DIE besser zu verstehen, da gibt es noch viel zu erforschen und so lange das so bleibt
Kommen unsere Tauben und Krähen im Namen des Fortschritts weiter jeden Tag zur Arbeit

Staffel 2 Folge 9, April: Chips & Chunks

Nach zugegeben recht langem Winterschlaf öffnen wir wieder die Mikrofone für Euch, ziehen die Regler auf 100 % und bringen euch eine taufrisch produzierte 9. Folge der 2. Staffel unseres Podcasts »Kannste Vergessen?« aufs Smartphone. – Diesmal haben wir eine echte Hands on-Folge: Denn Moderator Rainer Holl befragt heute die beiden gut befreundeten Wissenschaftler Jonas Rose und Roland Pusch dazu, wie im SFB 1280 geforscht wird und welche Methoden die Neurowissenschaft zur Verfügung hat. Es geht um Intelligenz, Hirnevolution und darum, wie man eine Forschungsfrage mit den geeigneten Methoden in Einklang bringt, was wir mit diesen Methoden heute erforschen und noch erforschen wollen – und ganz nebenbei auch darum, wie es so ist, wenn die Mehrheit der Kolleg*innen Vögel sind – also „Dinos, die es geschafft haben“, mitten unter uns.

In dieser Folge erfahrt ihr …
… wie man eigentlich Intelligenz erforscht
… was die Hirne von Säugetieren und Vögeln eint und was sie unterscheidet
… wie man für wissenschaftliche Fragestellungen die richtigen Methoden findet
… welche Rolle Technik bei der Forschung spielt
… wie man für neurowissenschaftliche Grundlagenforschung eigentlich herausfindet, welche Tiere für die Forschung geeignet sind
… wie man mit Licht Zellen steuern kann
… ob das heißt, dass die Zukunft schon da ist
… und: was die KI-Entwicklung von Neurowissenschaftler*innen z.B. im SFB 1280 lernen könnte, um neuronale Netze vorbildgetreuer zu entwickeln als bisher geschehen

… uvm.

Zu unseren Gästen gibt es hier mehr zu lesen:
Roland Pusch: https://www.bio.psy.ruhr-uni-bochum.de/bpsy/team/roland_pusch.html.en
und Jonas Rose: https://www.ngl.psy.ruhr-uni-bochum.de/ngl/about/members/jonas-rose.html.en.

Rainer Holls lyrische Zusammenfassung
zu Hören am Ende des Podcasts

Roland Pusch und Jonas Rose waren gleich zwei krasse Experten
Die uns Laien ein und – hoffentlich – für allemal erklärten
Das ein besonders hohes Maß an natürlicher Intelligenz
Sich garantiert nicht definiert über die Artennähe zum Mensch

Nein – so besonders sind wir nicht, vielleicht auch nicht immer so schlau
Man kann sein Verhalten auch spezialisieren ganz ohne ein breites know-how
So lange man weiß wo die Chips stehen gibt es keinen Grund sonderlich clever zu sein
Doch wenn sich der Wind dreht, die Umwelt sich ändert, dann werden die smarten die stärkeren sein

Dazu zählen wir Menschen, aber auch die lieben Tauben
Die werden oft unterschätzt, aber echt nicht zurecht, denn sie sind mindestens hinreichend schlau.
Sie sind handzahm und freundlich, arbeitsam und scheuen auch nicht
Den einen oder anderen langen Arbeitstag
Und in Bochum als Hotspot für Vogelkognition, steht die Arbeit mit den Tieren in einer langen Tradition
Ihnen verdanken wir manch legendären Fachbeitrag

Also natürlich nicht nur den Tauben – aber auch

Wir halten kurz fest: Vögel sind die Dinos die es geschafft haben
Die sich auch nach dem Kometen einer veränderten Welt äußert geschickt angepasst haben 
Mit einer evolutionären Linie getrennt von der des Menschen
Können wir trotzdem behaupten, dass Vögel intelligent sind

Aber wie machen das die Vögel mit ihrem ganz anders verschalteten Hirn?
Gibt es allgemeine Prinzipien die in beiden Gehirntypen wirken?
Daran forschen wir hier in Bochum, dafür werden die Tiere trainiert
Dafür werden Verfahren entwickelt und Methoden standardisiert
Dann wird ein Verhalten erlernt und danach internalisiert
So dass die Tiere dann instinktiv handeln, sozusagen automatisiert
Dann wird das Verhalten abgerufen und tausende Male probiert
Bis sich dann ganz plötzlich beim tausend und ersten Mal ein kleines Detail variiert
Wie sich das Verhalten dann ändert wird genauestens analysiert 
Und auch im Gehirn wird geschaut was passiert und aktive Bereiche markiert

Wir können sogar Zellen mittels Lichtstrahlen steuern
Können bestimmten ob Areale lieber schlafen oder feuern
Und können dann letztlich einzelne Funktionen beschreiben
Das klingt zwar echt krass und nach spaßigen Zeiten – ABER

Sind wir mal ehrlich…

Wir gehen hier zwar fast schon mechanisch vor

Doch ein Gehirn ist noch lange kein Zweitaktmotor
Doch vielleicht ist das ja die Gemeinsamkeit zwischen unseren Gehirnen
Das sind verschiedene Motoren die aber ähnlich funktionieren
Nicht die gleichen Strukturen, aber ähnliche Schaltkreise
Es zählt nicht die räumliche Anordnung, sondern lediglich die Arbeitsweise

Ja und um DIE besser zu verstehen, da gibt es noch viel zu erforschen und so lange das so bleibt
Kommen unsere Tauben und Krähen im Namen des Fortschritts weiter jeden Tag zur Arbeit

Staffel 2 Folge 8, Dezember: Keine Bange!

Auf dem Förderturm des deutschen Bergbaumuseums auf über 50 Metern begrüßt Rainer Holl in Folge 8 unseres Podcasts „Kannste vergessen?“ seine Gästin Beray Macit. Die Doktorandin und Verhaltenstherapeutin forscht im SFB 1280 zur Expositionstherapie. Was ist Angst? Und wie wird man Angststörungen wieder los? Das erfahrt ihr in unserer ersten Folge „außer Haus“. Und keine Angst: wir hören uns im neuen Jahr wieder!😊

In dieser Folge erfahrt ihr…
…was Forschende des SFB 1280 auf den Förderturm des Bergbaumuseums führt
…was eigentlich Angst ist
…ab wann man von einer Angststörung oder Phobie spricht
…was Agoraphobie und Panikstörungen sind
…wie wir uns erfolgreich unseren Ängsten stellen können
…wie sich die „Expo“ und Expositionstherapie gestaltet
…wie sich der Effekt der Konfrontationstherapie nachhaltig verstärken lässt
…wie man dem alltäglichen Grübeln und Sorgen entgegenwirkt
…und zuversichtlich in das neue Jahr startet.

…uvm.

Rainer Holls lyrische Zusammenfassung
zu Hören am Ende des Podcasts

 Angst Verlernen?

Mut – so schreibt der Duden
Bedeutet Angst zu überwinden
Doch was ANGST ist und was nicht
Lässt sich nicht immer gut begründen

Meide ich Höhen weil ich evolutionär halt so gepolt bin?
Weiß ich wirklich sicher, dass ich am Geländer nicht bedroht bin?
Bin ich sicher, dass das in mir eine ganz normale Angst ist?
Denn Ängste haben naturgemäß ja alle ne Bewandtnis…
Oder schränkt mich das Gefühl auf ne gewisse Weise ein?
Bin ich von der Angst gesteuert, entscheide ich noch frei?
Ist ein Leidensdruck vorhanden, den ich vielleicht gar nicht bemerke?
Oder leide ich im Gegenteil schon wenn ich nur dran DENKE

Auf einem Förderturm zu stehen – In Bochum
Mitten im Winter – Für die Forschung
Ich habe jetzt keine akute Höhenangst,
Doch es gibt schönere Wohlfühlorte

Die Grenze zur Phobie ist wenn die Wahrnehmung verzerrt ist
Wenn etwas objektiv nicht schlimm ist doch wir denken: Oh, gefährlich
Wenn ich zum Beispiel Angst habe, dass unter mir das Gitter bricht
Obwohl ich wissen sollte, dass das eigentlich nicht möglich ist

Dann gibt es nur einen Weg – der führt durch die Angst hindurch
Der Vermeidung als Symptom geben wir gar nicht erst ne Chance
Die Vermeidung wird vermieden – wir suchen die Konfrontation
Verlernen langsam unsere Angst – Extinktion durch Exposition

Dabei gibt es vieles zu beachten und jeder noch so kleine Schritt 
Ist genauestens geplant und folgt nem festgelegten Skript.

Doch das ist nur wichtig für die Menschen die sich die Experimente auch ausdenken 
Am wichtigsten bleibt aber, das die Proband*innen nicht einfach gedanklich auschecken
Sie sollen wenn möglich so lange es geht bewusst in der Situation bleiben
Nur so ist die Möglichkeit wirklich gegeben die alte Gehirnspur zu überschreiben 

Und wenn dann gelernt wird – Mir ist nichts passiert
Die Gefahr die ich sah, war nicht wirklich reell
Und dieses Gefühl sich dann konsolidiert
Am Computer trainiert, also dann virtuell

Dann ist das Extinktion quasi in Reinform
Hier leider nur verkürzt erklärt, aber dafür halt in allerbester Reimform

Staffel 2 Folge 7, Oktober: Hömma wer da forscht

A day in our lab – in Folge 7 unseres Podcasts „Kannste vergessen?“ schaut Rainer Holl hinter die Kulissen des wissenschaftlichen Alltags am Sonderforschungsbereich 1280. Was passiert tagtäglich hinter den Bürotüren oder in den Laboren? Wozu wird aktuell geforscht? Woran gearbeitet? Und wer macht diese Forschung möglich? Freut euch auf ein Hörspiel der ganz besonderen Art!

In dieser Folge erfahrt ihr…
…woran die Werkstatt der Fakultät für Psychologie schraubt
…warum Forschungsdatenmanagement so wichtig für den SFB ist
…welche Rolle Open Science spielt
…was für ein Verwaltungsmonster ein SFB ist
…was in den Laboren vor sich geht
…an welchen Forschungsfragen aktuell getüftelt wird
…wie gut Tauben und Menschen im Team arbeiten
…welche Möglichkeiten der SFB internationalen Forschenden bietet
… warum die Koordination eines SFBs viel Arbeit, aber vor allem jede Menge Spaß bedeutet

Mit diesem Beitrag nimmt der Sonderforschungsbereich 1280: Extinktionslernen am Fast Forward Science-Wettbewerb 2022/2023 unter www.fastforwardscience.de in der Kategorie #audiospezial teil!

Staffel 2 Folge 6, September: Volksdroge Internet?

Durch soziale Netzwerke scrollen, im Internet surfen, online shoppen oder Games spielen – wann aus einer leidenschaftlichen Nutzung des Internetangebots suchtartiges Verhalten wird und was dabei im Gehirn passiert – das erklären Oliver Wolf und Matthias Brand in der neuen Folge von „Kannste vergessen?“, dem Podcast des Sonderforschungsbereichs 1280 der Ruhr-Universität Bochum. Eine Empfehlung für alle „Kannste vergessen?“-Junkies da draußen!

In dieser Folge erfahrt ihr…
…warum Sucht nicht gleich Sucht ist

…wo Suchtverhalten anfängt
…wie sich eine Verhaltenssucht von einer stoffgebundenen Sucht unterscheidet
…was zur Kategorie der Internetnutzungsstörung dazu gehört und wie sie sich bemerkbar macht
…wie sich Stress auf Suchtprozesse auswirken kann
…was bei Internet-„Süchtigen“ im Gehirn passiert
…wie das 7-Telsa-MRT bei der Erforschung konkreter Süchte hilft
…wie die Forschung zum Extinktionslernen künftig zu Behandlungsmethoden beitragen kann

…uvm.

Rainer Holls lyrische Zusammenfassung
zu Hören am Ende des Podcasts

Das Internet ist “NEULAND” Das weiß man seit geraumer Zeit 
Doch wie gefährlich der Online-Konsum wirklich Darüber herrscht noch Ahnungslosigkeit


Wie süchtig macht das Internet? 
Und was gehört alles dazu? 
Also reden wir hier nur vom einfachen “Surfen”
 Oder gibt es da das eine oder andere Tabu?

Die Antwort lautet – JA 
Denn auch Pornographie-Sucht und Gaming-Disorder 
Gehören hier in den Diskurs 
Genau wie suchtartige Nutzung von Sozialen Netzwerken 
Und das Online Shopping im Überfluss

Doch Sucht ist nicht gleich Sucht 
Denn es gibt einen entscheidenden Unterschied 
Zwischen leidenschaftlichen Verhalten 
Und dem was man offiziell als Sucht ansieht

Wenn du abhängig bist hast du keine Kontrolle 
Du konsumierst einfach weiter und weiter 
Versuche dieses Verhalten zu ändern 
Werden höchstwahrscheinlich bald scheitern

Denn das Verhalten wird schlicht immer wichtiger 
Als alle anderen Bereiche des Lebens 
Man macht weiter trotz massiven Leidensdruck 
Ist die Hoffnung auf Besserung vergebens

Doch je besser wir es schaffen 
Die Mechanismen zu verstehen 
Desto besser die Intervention 
Je besser die Bildung über Suchtgefahren 
Umso einfacher die Prävention

Es ist nicht so, dass das Gehirn eines Süchtigen grundsätzlich anders funktioniert 
Die Probleme die wir hier beschreiben, die betreffen uns alle, auch wenn man das gerne ignoriert

Durch die permanente Erreichbarkeit 
Schaltet heute niemand mehr ab 
Wir sind es gewohnt immer online zu leben 
Keine Trennung von Freizeit und Job

Dieser Stress wird bekämpft durch die Nutzung von Apps 
Deren Nutzung uns wiederum stresst 
So entsteht dann ein Kreislauf der Dauerbelastung 
Den man nicht mehr so einfach verlässt

Man kann uns das allerdings auch nicht verübeln 
Denn in unser aller Gehirn 
Arbeitet ein altes Belohnungssystem 
Das evolutionsbiologisch funktioniert

Dazu kommt noch ein Überfluss 
An Kanälen, Geräten und Content 
Das Süchte erst ermöglicht 
Weil sie dich einholen auch wenn du davonrennst

Doch nicht jeder der das Smartphone nutzt 
Wird dadurch gleich zum Junkie 
Nur weil man gerne online ist 
Ist das nicht gleich ein Manko

Man könnte sagen wir sind gerade In der digitalen Pubertät 
Wo wir erstmal checken müssen 
Was ganz gut und was halt gar nicht geht
Wir sollten immer kritisch bleiben 
Im eigenen Konsumverhalten 
Und uns dann und wann daran erinnern 

Auch ab und an mal abzuschalten

Staffel 2 Folge 5, August: Dem Schmerz auf die Pelle rücken

„Dem Schmerz auch Leere innewohnt“ – die Liebe zur Poesie von Emily Dickinson teilt Rainer Holl mit seiner Gästin in Folge 5 unseres Podcasts „Kannste vergessen?“. Zum Bergfest begrüßt unser Moderator die arrivierte Lern -und Gedächtnisforscherin, Neuropsychologin und Expertin für Extinktion, Prof. Dr. Dr. h.c. Dr. h.c. Herta Flor. Die wissenschaftliche Direktorin des Instituts für Neuropsychologie und Klinische Psychologie ist live vom Zentralinstitut für Seelische Gesundheit aus Mannheim zugeschaltet. Das Gespräch? Begeisternd, Bereichernd, Beeindruckend! Viel Spaß beim Hören!

In dieser Folge erfahrt ihr…
…wie Schmerz entsteht und ein Eigenleben entwickeln kann
…welche Faktoren die Chronifizierung begünstigen
…was die Plastizität des Gehirns ist
…warum Extinktionslernen ein Schlüssel für moderne Therapiemethoden ist
…warum geteiltes Leid nicht immer halbes Leid bedeutet
…zu welchen Therapieformen und Trainings aktuell geforscht wird und wie sie sich kombinieren lassen
…wie zum Beispiel Avatare oder Cannabinoide unterstützend helfen können
…wie man mit angenehmen Dingen dem Schmerz entgegenwirken kann

…uvm.

Rainer Holls lyrische Zusammenfassung
zu Hören am Ende des Podcasts

Über Schmerzen zu reden macht viele benommen
Dem Thema kann jener nur schwerlich entkommen

Der sich aktiv der Forschung verschrieben hat
Oder chronisch von Schmerzen getrieben ward
Es gibt da sehr wenig dazwischen…

Doch bevor ich nun fortfahre mit meinem Dichten
Kurz noch ein Check von vorhandenem Wissen
Denn auch hier dürfen wir Extinktion nicht vergessen

Extinktion – dieser komplexe, fragile Prozess
Manchmal hocheffektiv, wenn auch leicht kapriziös
Ist so wichtig zum Beispiel zum Schmerzen verlernen
Und trotzdem kann die Extinktion so leicht durch Fremdeinfluss gestört werden
Sie ist wie eine zarte Pflanze…

Doch wenn man sie hegt und sie pflegt und versteht
Wie sie wirkt im Gehirn und was wirklich geschieht
Dann hat man neben klassischer Psychologie
Gegen chronischen Schmerz eine gute Therapie

Der akute Schmerz an sich ist zunächst mal nichts Schlimmes
Von ihm können wir lernen, er gibt uns den Hinweis
Zum Beispiel leg nicht deine Hand auf den Herd
Für unsere Gesundheit hat Schmerz einen Wert

Jedoch nicht wenn er plötzlich ein Eigenleben führt
Wenn keine Link mehr besteht von Impuls zum Gefühl
Dann ist dieser Lerneffekt fehlgeleitet
Was dem chronischen Schmerz dann den Weg bereitet

Doch das Schmerz–Chronifizierung-Risiko lässt sich vermindern
Durch die Maximierung unseres Fokus vor allem auf die Dinge
Die sich positiv auswirken, nicht nur auf das was gerade weh tut
Sondern auch zu schauen wo geht es mir eigentlich gerade eher gut

Und auch wenn wir nicht selber von dem steten Schmerz betroffen sind
Macht es wohl im Umgang mit Menschen die uns nah stehn’ Sinn
Uns auch zu kümmern wenn es unseren Partner*innen gut ist
Nicht nur dann wenn gerade wieder mal der Schmerz ganz doll akkut ist

Auch mal Dinge tun die Spaß machen und nichts mit Schmerz zu tun haben
So nehmen wir dem Schmerz die Macht und lernen einen neuen Umgang
Mit angenehmen Dingen die dem Schmerz aktiv entgegenwirken
Wir wollen Schmerz nicht nur aushalten, wir wollen ihm auf die Pelle rücken

Das schlimmste was wir tun können ist inaktiv zu bleiben
Denn wenn wir gar nichts machen, dann verstärkt sich unser Leiden
Darum gibt es heute Trainings, und konkrete Methoden
Mit denen wir Schmerzpatient*innen aus ihrem Teufelskreis rausholen

Und dafür gehen wir sogar in gänzlich virtuelle Räume
Wo unsere physische Gestalt durch einen Avatar betreut wird
Der die Ängste die wir mit uns tragen selber gar nicht spüren kann
Und er mit uns an seiner Seite stellvertretend üben kann

Wenn dazu noch zu rechten Zeit ein Canabinoid gereicht wird
Kann man davon ausgehen, dass das Schmerzempfinden neu geeicht wird
Und dennoch müssen wir es schaffen Therapien zu optimieren
Immer neue Trainingseinheiten daraus zu kombinieren

Denn wie Emily Dickinson schrieb,
[Der Schmerz] kennt keine Zukunft, nur sich selbst, seine Endlosigkeit birgt dies, was war, – dass es erhellt künftige Leidenszeit.

Staffel 2 Folge 4, Juli: What is mind?

„What is mind?“ – In Folge 4 von „Kannste vergessen?“ stellt Podcast-Host Rainer Holl die großen Fragen zum menschlichen Geist. Zu Gast sind die großartigen Denker und Wissen-Vermittler Albert Newen, Professor für Philosophie mit Schwerpunkt Philosophie des Geistes sowie Onur Güntürkün, Professor für Biopsychologie und Sprecher des SFB 1280. Freut euch auf ein Disziplinen-übergreifendes Gespräch, spannende Erkenntnisse, unterhaltsame Anekdoten und anschauliche Beispiele.

In dieser Folge erfahrt ihr…
…was Biopsychologie und Philosophie unter „Geist“ verstehen
…wofür wir unser Gedächtnis brauchen
…warum und wie wir uns selbst täuschen
…welche kognitiven Fähigkeiten wir mit anderen Lebewesen teilen
…warum Tauben besonders geeignet sind, um Gedächtnisprozesse zu erforschen
…welche Facetten des Ichs im Tierreich zu finden sind
…welche kognitiven Fähigkeiten KI-Systemen fehlen
…warum fächerübergreifende Forschung so wichtig ist

uvm.

Rainer Holls lyrische Zusammenfassung
zu Hören am Ende des Podcasts

WHAT IS MIND!?

What is LOVE – fragte einst Haddaway
Und wollte die Liebe verstehen
What is MIND fragen wir uns heute
Beim Blick auf unser Betriebssystem

Durch unser Denken entsteht das
Was wir als GEIST erst definieren
Es ist die Vielzahl der Systeme 
Die unser ICH konstituieren

ES arbeitet in unserem Hirn
In kleinen Teams SO effizient 
Und gut vernetzt, dass man die Teams 
Als einzelne oft nicht erkennt

All die verwobenen Prozesse
Treten selten einzeln auf
EINZELN etwas zu betrachten
Stellt sich als gar nicht einfach raus

Am Ende ist auch unser Kopf
Nichts anderes als ein Computer 
Je besser DER gewartet wird
Desto besser funktioniert er

Ab und an mal Tabs zumachen
Updates regelmäßig laden 
Und wenn man fertig ist mit Arbeiten
Rechner auch mal runterfahren

Doch noch sind die Rechner und auch die KIs
Meist spezialisiert auf ne Sonderbegabung
Ihnen fehlt unsere kognitive Flexibilität
Durch die wir dynamisch Probleme umfahren

Wir bleiben agil in unserem Geist
Und wenn unsere Welt sich verwandelt
Dann wandelt sich auch was wir wissen zu glauben
Das Gedächtnis ist nicht festgenagelt

Als Teil unserer Überlebensmaschine
Passen wir unsere Erinnerung an
Das hat nichts mit Verdrängung oder Lügen zu tun
Das ist einfach ein natürlicher Vorgang

Selbstbetrug ist Job genug
Könnte man böswillig sagen
Doch vielmehr geht es darum
Konstanz für Bewährtes zu bewahren

Vielleicht ist unser brilliant mind doch nicht so perfekt
Vielleicht hat die Natur das aber auch genau so ausgeheckt
Letztlich sind wir mit den Dingen die wir können nicht allein
Im Tierreich liegt der Ursprung für alle unsere Fähigkeiten

Es ist alles schon mehr oder weniger irgendwo vorhanden

Gut, nicht jedes Tier erkennt sich selbst
Beim Spiegeltest – wenn dann doch
Dann reagiert es trotzdem nicht
Am Ende fehlt ihm halt der Bock

Will man eine Grenze ziehen
Zwischen Geist von Mensch und Tier
Lässt sich diese Grenze
Nicht so einfach definieren

Wir haben weitaus mehr gemeinsam 
Als so mancher das noch glaubt
Gut… Unser MIND hat in der BREITE
Ein paar SKILLS mehr dann doch schon drauf

Doch ganz egal wie fit wir sind
Wie kreativ und einfallsreich
Es nützt uns nichts wenn unser Geist
Für Neues nicht stets offen bleibt

Staffel 2 Folge 3, Juni: Wenn das Immunsystem Karate lernt

In Folge Drei unseres Podcasts „Kannste vergessen?“ begrüßt Rainer Holl ein (immun)starkes Forschungsteam vom Institut für Medizinische Psychologie und Verhaltensimmunbiologie des Universitätsklinikums Essen. Martin Hadamitzky und Laura Heiß-Lückemann erforschen in einem Teilprojekt des SFB 1280 unser Immunsystem und gehen dabei der Frage nach, wie Lernen unsere Immunität formt.

In dieser Folge erfahrt ihr…
…was das Immunsystem eigentlich ist und wie es lernt
…was geschmackassoziatives Lernen ist
…was sich hinter dem Akronym DREADDs verbirgt
…wie man die Extinktion einer gelernten Immunantwort aufrechterhalten kann
…wie Immun-Tuning aussehen könnte
…wie man künftig mit reduzierter Medikamentendosis und neuen Lernprotokollen den Heilungsprozess von Organ-Transplantierten unterstützen kann

…uvm.

Rainer Holls lyrische Zusammenfassung
zu Hören am Ende des Podcasts

Der menschliche Körper an sich ist fragil
Für Attacken von Außen ein gängiges Ziel


Doch gibt es ne Abwehr die wir aktivieren
Wenn Bakterien und Viren uns hart attackieren

Ein komplexes System aus verschiedenen Zellen
Übernimmt die Verteidigung in mehreren Wellen
Das Immunsystem der ersten Antwort startet einen Gegenangriff
Gefolgt von einer zweiten Welle die noch viel spezifischer ist

B-Zellen bauen Antikörper gegen jene Antigene
Die die T-Zellen schnell erkennen und die Info weitergeben
Hier greift ein Rädchen ins andere – was hier passiert ist höchst komplex
Hormone, Nerven und Immunzellen – alles ist mit allem vernetzt

Das ist ein Teil der Hardware unseres Körpers – UND OBWOHL
Es eigentlich fast perfekt ist gibt es auch noch Luft nach oben
DIE mobilen Wächter kann man nämlich auch trainieren
Kann sie mit Hilfe süßer Reize ganz gezielt konditionieren
Das ist SO als würden WIR ein Software-Update programmieren
Um die Leistung des Immunsystems dadurch zu optimieren

So wie Neo in Matrix auf Knopfdruck Kung-Fu lernt
Und die Hunde von Pavlov durch Glockenklang speicheln
So kann unser Körper durch Assoziierung 
Spezielle Aktionen impulsbasiert speichern

Doch zunächst klappt dieser Vorgang vor allem in Ratten
Beim Menschen nur bedingt – 
Doch es sieht derzeit so aus als ob es der Forschung bald gelingt
Dieses Prinzip auch für uns Menschen umzusetzen
Und so die Dosen an Medikamenten für Patienten zu begrenzen

Das Immunsystem kann lernen – so viel war schon länger klar
Doch ab jetzt greifen wir dabei gezielt unter die Arme
Kein Placebo Effekt – Wir ziehen Pavlov zu Rate
Und wer weiß – so lernt unser Immunsystem am Ende noch Karate

Staffel 2 Folge 2, Mai: Schläfst du schon?

In Folge 2 unseres Podcasts „Kannste vergessen?“ begrüßt ein müder Moderator zwei aufgeweckte Schlaf-Experten. Zu Gast bei Rainer Holl sind: Michael Nitsche, Professor und Leiter der Abteilung Psychologie und Neurowissenschaften am Leibniz-Institut für Arbeitsforschung in Dortmund und Projektleiter im SFB 1280 sowie Lars Dittrich, Wissenschaftsredakteur bei MaiLab, der bei SFB-Sprecher Onur Güntürkün promoviert hat. Freut euch auf eine erquickende Folge und wertvolle Schlaftipps von den Profis.

In dieser Folge erfahrt Ihr…
…was Schlaf eigentlich ist und warum wir schlafen
…was im Gehirn passiert, wenn wir schlafen
…was Chronotypen sind und wie sie unsere kognitiven Funktionen beeinflussen
…welche Rolle Schlaf bei der Gedächtnisbildung spielt
…wie Schlaf sich auf unsere Gesundheit auswirkt
…was es mit dem Mittagschlaf auf sich hat
…was euch beim Einschlafen hilft

…uvm.

Rainer Holls lyrische Zusammenfassung
zu Hören am Ende des Podcasts

Schlafen ist mehr als ein Hobby
Viele Menschen und Tiere tuns täglich


Manche sind darin sehr gut
Und andere… die scheitern kläglich

Wobei täglich sollte man jetzt nicht falsch verstehen
Die meisten schlafen erst wenn die Sonne untergeht
Das Tageslicht nämlich diktiert uns den Rhythmus 
So das wir stets wissen, wann man ins Bett muss

Das nennt man zirkadiane Regulierung
Unsere innere Uhr und Zeit-Kalibrierung
Und die funktioniert ziemlich gut!
Einen störenden Faktor, den gibt es dann doch schon
Und zwar die bläulichen Lichter von unseren Smartphones

Bei der Vorbereitung des Schlafes, empfiehlt sich ein gutes Prozedere 
Also nicht nur das Putzen Zähne – sondern richtige Schlafhygiene
Die hängt davon ab, zu welchem Team man gehört
Ist man morgens schon fit oder nachts erst at WORK
Ja Lerchen und Eulen sind ganz schön verschieden
Nur wenn die Zeit umgestellt wird, müssen beide sich verbiegen

Doch ob Lerche oder Eule – wenn wir mal schlafen 
Dann kann unser Körper so richtig was schaffen
Gedanken im Kopf werden neu einsortiert
Zellen erneuert und regeneriert
Gerade erlerntes wird konsolidiert 
Und im Traum werden ganz neue Welten kreiert
Wir setzen die Menschenmaschine in Stand
Ich find daFÜR das wir bewusstlos sind ist das schon allerhand.

Manche sind Profis – die träumen LUZIDE
Das heißt wenn die wollen, können die im Schlaf fliegen – WOW

Doch das soll für uns jetzt die Latte nicht sein
Hauptsache ist ihr zwingt euch nicht in etwas rein
Was absolut nicht eurem Rhythmus entspricht
Also etwa 6- 8 Stunden – das wäre super –  aus fachlicher Sicht

Aber lasst euch durch Statements wie dies nicht beirren
Also wie viele Stunden bei wem WAS bewirken
Ihr findet schon selbst heraus wie eure Uhr tickt
Und wann ihr euch wie lange selber ins Bett schickt

Müde geht ihr dann zur Ruhe
Schließet eure Äugeln zu
Wenn ihr dann morgen fit erwacht
Habt ihr alles gut gemacht

Gute Nacht!

Staffel 2 Folge 1, April: Auf Anfang

Wieso Stress nicht per se schlecht und Sport ein guter Brain-Booster ist, erklärt Postdoktorandin Valerie Jentsch unserem Moderator Rainer Holl in Folge 1 unserer brandneuen Staffel von „Kannste Vergessen?“, dem Podcast des Sonderforschungsbereiches 1280 der Ruhr-Universität Bochum. Schnürt eure Sportschuhe, ladet die Folge herunter und viel Spaß beim Hören!

In dieser Folge erfahrt Ihr…
…wie die neue Staffel klingt und was wir vorhaben
…was eine Emotion ist und wie sie sich bewusst regulieren lässt
…was wir tun können, um uns das Neuanfangen und Neulernen zu erleichtern
…welche positive Rolle Stress dabei spielen kann
…warum Sport auch ein Stressor ist
…welche Arten von Bewegung in welcher Intensität besonders positive Effekte für unser Gehirn, das Lernen und das Wohlbefinden haben. 

…uvm.

Rainer Holls lyrische Zusammenfassung
zu Hören am Ende des Podcasts

Alles Neu, alles besser, alles interaktiver
Gleicher Podcast, neue Staffel, alles innovativer


Das Ziel ist noch das gleiche, wir wollen Wissen vertiefen
Und dazu dient beizeiten auch ein lyrischer Quickie – wie dieser

Die Dinge einfach zu erzählen und auf Fakten zu pfeifen
Das ist ein Leichtes, doch das soll uns hier als Standard nicht reichen
Sich verständlich auszudrücken und bei den Fakten zu bleiben
Ist die Mission der wir uns jede Folge aufs Neue verschreiben

Und heute haben wir gelernt, das Stress nicht immer gleich schlecht ist
Das er beim Lernen helfen kann, wenn man beim Timing geschickt ist
Also nach dem Lernen stressen ist eine gute Strategie
Dann wird das Wissen das wir brauchen besser konsolidiert

Und wenn man gerade nicht weiß, wie man SICH Stress besorgt
Dann heißt die Lösung hierfür einfach – Mensch, mach halt mehr Sport
Ein bisschen Joggen durch den Park gefolgt von 15 Liegestützen
Es ist egal was du auch machst, Hauptsache, du kommst ins schwitzen

Denn Sport ist eigentlich selbst ein Stressor
Auch wenn es gar nicht so scheint
Doch dieser Stress ist GUT fürs Hirn
Und auch für Fitness und Gesundheit

Das Motto lautet also – 
Aufstehen, rausgehen, Arsch bewegen
Um Guten Stress herbeizuführen
Das ist und bleibt der beste Booster
Für Körper, Seele, Herz und Hirn

Staffel Eins

Staffel 1 Folge 10, Oktober: Wir ham wat zu feiern

Zum fulminanten Staffelfinale unseres Podcasts „Kannste vergessen?!“ begrüßt Rainer Holl die jungen Wissenschaftlerinnen Carolin Konrad und Lina Neuhoff vom Lehrstuhl für klinische Kinder- und Jugendpsychologie. Außerdem wird gefeiert! Rainer und Onur Güntürkün, Podcast-Stammhörer und Headmaster des SFB 1280, stoßen an auf vier weitere Jahre Spitzenforschung im Sonderforschungsbereich und eine neue Podcast-Staffel!

In dieser Folge erfahrt Ihr…
… wie Säuglinge und Kinder lernen und verlernen
… ob Kleinkinder neuerlernte Informationen möglicherweise komplett vergessen können
… wie Experimente dazu aussehen und wie aufwendig sie sind
… warum der Hippocampus Forschende verrückt macht
… warum es herausfordernd und zugleich wichtig ist, wahr und einfach zu erklären
… wie es mit dem Podcast weitergeht

…uvm.

Onur Güntürküns spontane Abschlussworte zur ersten Podcastreihe 
Zu Hören am Ende des Podcasts

„Ich glaube, wir müssen unbedingt weitermachen. Dieser Podcast ist ein Riesenerfolg, wir sind mehrere tausendmal heruntergeladen worden. Die Leute haben ein Interesse daran und wir werden entweder in diesem Format oder auch in einem anderen unbedingt weitermachen. Denn ich kann das immer wieder nur sagen, das was wir Forschenden herausbekommen, bekommen wir mit dem Steuergeld der Menschen raus. Und die haben ein Recht auf eine unterhaltsame, aber auch adäquate Art und Weise zu hören, warum das passiert. Die Schwierigkeit dabei ist die Dinge wahr zu erzählen und trotzdem einfach. Denn die Dinge einfach zu erzählen und dabei falsch, das ist leicht. Aber das sie richtig bleiben und trotzdem verständlich, das ist auch das was wir in diesem Podcast versucht haben und ich glaube es ist auch gut gelungen.“

Staffel 1 Folge 9, September: Hip, Hipper, Hippocampus

In der neunten Folge unseres Podcastes „Kannste vergessen?“ begibt sich Rainer Holl mental auf eine Reise in eine ganz besondere Hirnregion: den Hippocampus. Seine Reisebegleiter? Zwei erfahrene Wissenschaftler, die schon seit Jahren dazu an der Ruhr-Universität forschen: Nikolai Axmacher, Professor für Neuropsychologie und Sen Cheng, Professor für Computational Neuroscience.

In dieser Folge erfahrt Ihr…
…was der Hippocampus ist, wo er im Gehirn sitzt und was seine Aufgaben sind
…welche unterschiedlichen Formate eine Erinnerung haben kann
…wie sich verschiedene Kontexte auf die Leistung des Gedächtnisses auswirken können
…wie sich Spuren von Erfahrungen im Gehirn aufspüren lassen
…wie man komplexe, neuronale Netzwerke mit mathematischen Modellen und Computersimulationen vereinfachen und besser studieren kann
…welche Rolle dabei KI und Roboter spielen

…uvm.

Rainer Holls lyrische Zusammenfassung
zu Hören am Ende des Podcasts

Zu Beginn eine Quizfrage!
Was haben das menschliche Gehirn und die Gäste in unserem Podcast gemeinsam?  
 
Genauso wie die Lebensläufe der SFB1280 Garde
Ist das Gehirn eine Ansammlung gewundener Pfade
 
Von quantitativer Physik und theoretischer Philosophie
Geht es schließlich in die Klinik  
Mit Empirie gegen Epilepsie
Wenn im Nanobereich der Bezug zu den Menschen fehlt
Wenn man Zeitangaben in Femtosekunden zählt
Wenn man denkt das kann nicht alles sein – dann gibt es nur eins
Den Wechsel in die Computational Neuroscience
 
Und da hat jeder sein Steckenpferd – oder manchmal auch ein See-Pferdchen
Wobei der Hippocampus in der Forschung sehr begehrt ist
Denn ohne die beiden Campi kann kein neues Wissen entstehen
Das wäre so wie unseren Podcast hören und am Ende dann noch nichts verstehen
Weil die Infos die ihr aufnähmt nicht gespeichert werden könnten
Das Gedächtnis würde ganz allmählich auseinanderbröckeln
Wobei DAS GEDÄCHTNIS ist nicht die GENAUESTE Bezeichnung
Es ist keine schwarze Box im Hirn mit klarer Wegbeschreibung
Es ist viel mehr ein System, Modular komplex vernetzt
Von Gefühlen und von Strömen von Gedanken durchsetzt
In dem Erinnerungen neuronale Spuren hinterlassen
Die sogenannten Engramme – auf deren Suche wir uns machen
 
Und um besser zu verstehen
Welche Wege im Gehirn
Wie und auch auf welche Weise
Miteinander wie verzweigt sind
Müssen wir das modellieren
Möglichst einfach simulieren
Nicht verkomplizieren
Und den Überblick verlieren
Ein paar Gleichungen formulieren
Und dann Thesen postulieren
Wie Neuronen kommunizieren 
Und in Netzwerken interagieren
 
Klingt einfach – ist relativ kompliziert
Wir machen es trotzdem
UND BAUEN DAS DANN IN EINEN ROBOTER EIN – BAM!
Weil Verhalten immer stattfindet in der REALEN Welt 
Einer echten Umgebung von komplexer Gestalt
Deswegen der Roboter! Und dann simulieren damit räumliche Navigation!
Hallo!? Wie geil ist das!?
 
Es gab noch so viel mehr von dem ich hier berichten könnte
Allerdings sprengt das dann wirklich unsere zeitliche Grenze
 
Zum Schluss noch ein Tipp für all jene die oft zweifeln
An der Welt, an sich selbst an alltäglichen Breitseiten
Nicht die Lösung für alles, aber hilfreich und weitreichend
Ist hin und wieder mal, eine mentale Zeitreise.

Staffel 1 Folge 8, August: Kleinhirn an Großhirn

„Ich bin Fan vom Kleinhirn“ – In Folge acht lässt sich Moderator Rainer Holl von den Forscherinnen Melanie Mark, Professorin für Verhaltensneurobiologie, und Dagmar Timmann-Braun, Professorin für Experimentelle Neurologie, für eine ganz besondere Region unseres Gehirns begeistern: das Kleinhirn oder Cerebellum.

In dieser Folge erfahrt Ihr…
… was das Cerebellum ist und wo es sitzt
… was die vielen und vielfältigen Funktionen des Kleinhirns sind
… warum die nicht-motorischen Fähigkeiten bislang unterschätzt und unterforscht blieben
… wie neuste Techniken die Kleinhirnforschung vorantreiben
… was passiert, wenn das Kleinhirn nicht funktioniert
… wie sich eine Ataxie bemerkbar macht und was helfen könnte
… wie das Maus-Modell die Suche nach Medikamenten unterstützt
… warum der Otto-Sketch über das Kleinhirn mehr als zutreffend ist
… warum Bochum das Hawaii des Ruhrgebiets ist

…uvm.

Rainer Holls lyrische Zusammenfassung
zu Hören am Ende des Podcasts

Das unterschätze Geschwisterchen
 

Das menschliche Gehirn — unendliche Weiten
Die komplexen Strukturen lassen sich kaum beschreiben
Doch Forscher bemühen uns dennoch zu zeigen
Auf welche ganz wunderbar rätselhafte Weisen
Die verschiedenen Areale funktionieren, was sie leisten
Zum Beispiel das Cerebellum — man kennt es auch als Kleinhirn
Bislang wurde dieser Bereich im gemeinhin
Eher spärlich behandelt — So wie das mittlere von Dreien

Also wenn das Kleinhirn und seine Nachbarareale jetzt Geschwister wären
Für die Metapher und den Reim setze ich das nun einfach mal voraus.

Das Kleinhirn hat noch sehr viele unbekannte Ecken
Auch nach Jahren der Forschung gibt es Neues zu entdecken
Mit besserer Technik bekommen wir mehr Einblick
Entdecken neue Funktionen die das Kleinhirn sich vornimmt
Es zeigt sich mal wieder: Das Ganze ist größer, als die Summe seiner Teile
Alles was das Großhirn tut, benötigt auch das Kleinhirn

Es hilft uns motorisch zu lernen,
Es steuert unsere Bewegung
Funktioniert das Kleinhirn fehlerhaft
Wirkt es so, als hätte man Seegang
Das wusste man schon länger — Aber es kann noch sehr viel mehr als das…

Das Kleinhirn prädiziert, evaluiert und dezidiert für uns
Kurz gesagt es schaut es für uns ein Stückchen in die Zukunft
Es trifft Voraussagen darüber was alles schief gehen könnte
Und so manches Missgeschick findet so doch ein gutes Ende


Das Cerebellum — die stille Heldin
Die Dirigentin des Gehirns
Die Symphonie unserer Gefühle
Wird durch ihre Hand geführt

Damit das Kunststück gelingt
Dafür braucht man echte Power
Genauer gesagt 80% aller Neuronen
Und einen ausgeklügelten Bauplan

Und diesen Bauplan, diesen Schaltkreis
Den lernen wir immer besser verstehen
Zum Beispiel durch die Arbeit unserer Forscherinnen hier am SFB

Das Gute ist, es bleibt recht spannend
Das Wissen in diesem Bereich explodiert
Es wird jetzt schon an Menschen gezielt therapiert
Bestimmte Symptome medikamentiert
Das heißt aus Theorie und aus Forschung wird Praxis formuliert

Das unterschätze Geschwisterchen überrascht uns auch weiterhin
Vielleicht war es das was Otto meinte als er sagte:
Großhirn an Kleinhirn —
Vielen Dank für den Tipp, Faust einfahren, Blutdruck senken
Die Sinfonie der Emotionen, wäre ohne das Kleinhirn nicht zu denken.

Staffel 1 Folge 7, Juli: Weißte noch? 

I am still confused, but on a higher level” – In der siebten Folge unseres Podcastes „Kannste vergessen?“ ist Harald Lachnit, Professor für Experimentelle & Klinische Biopsychologie an der Philipps-Universität Marburg und Leiter des Projekts 15 unseres Sonderforschungsbereiches zu Gast bei Rainer Holl und berichtet aus 35 Jahren Forschung.

In dieser Folge erfahrt Ihr…
…was (assoziatives) Lernen ist
…wie Umwelt und Kontext unser Lernen beeinflussen
…wie man Lernprozesse untersucht
…was experimentelle Lernforschung ist

…uvm.

Rainer Holls lyrische Zusammenfassung
zu Hören am Ende des Podcasts

Du lernst nicht für die Schule…
Du lernst hier für das Leben.
 
Diesen Spruch hat man mir früher häufig versucht einzureden
 
Doch was dieses Lernen jetzt mal wirklich zu bedeuten hat
Das ist etwas das ich wohl bis heute nicht verstanden hab
 
Ich mein ich weiß ich mach was und vielleicht denk ich mir das war toll
Und beim nächsten Mal mach ich das dann nochmal genau so weil
Ich eben gelernt habe, dass diese Art zu Handeln mir
Weiter hilft und daher eine gute Strategie darstellt
 
Wir lernen nicht nur WAS zu tun ist
Sondern vor allem auch WANN und WARUM
Ohne die richtige Motivation
Bleiben wir so gesehen – ja, jetzt nicht dumm
 
Aber ohne echte Anreize, bringt uns das beste Wissen nichts
Erst wenn man uns motiVIERT, wird gelerntes freigesetzt
Doch davon hat man mir jetzt früher leider nicht so viel erzählt
Darum habe ich mich in der Schule wohl auch so gequält 
 
Doch nicht nur in der Schule greift die Logik die ich grad beschrieb
Auch bei aktuELLEN Themen macht es einen Unterschied
Ob WIR zu nem Problem jetzt einfach nur die nackten Fakten wissen 
Oder unser Handeln wirklich anpassen und uns verbessern
 
Darum macht es auch Sinn wenn zum Themenbereich LERNEN forscht
Nicht nur IN das Hirn zu gucken – das dieses Verhalten formt
Sondern auch die Umstände des Lernens besser zu verstehen
Weil Lernen nicht nur im Gehirn passiert, sondern auch im Geschehen
Das die Lernenden umgibt
Das uns fördert oder hindert
Uns zurückhält oder schiebt
Das Wissen mehrt oder es mindert
Ich weiß, das klingt jetzt kompliziert
Diese Verwirrung will ich lindern
Ich wollte ja eigentlich nur am Ende pointiert daran erinnern…
 
Dass der Mensch nicht nur FÜR das Leben lernt
Die Aussage ist stark verkürzt.
Lernen ist vielmehr ein Synonym
Und es heißt, dass man am Leben ist.  

Staffel 1 Folge 6, Juni: Wo dat Herz schneller schlägt

In Folge sechs begrüßt Moderator und Hobby-Neurologe Rainer Holl die technical wizards Tobias Otto, Diplom-Ingenieur und Thomas Ernst, Doktor der Neurologie und Diplom-Physiker, die mit ihm den Maschinenraum des Sonderforschungsbereiches betreten. Gemeinsam werfen sie die Motoren an und bringen mit Schrauben und Kabel Forschung erst so richtig zum Leuchten.

In dieser Folge erfahrt Ihr
…WIE am Sonderforschungsbereich geforscht wird und warum dieses WIE so wichtig ist
…wer die technischen Zauberer hinter den Kulissen sind
…wie man mit einem Magnetfeldtomographen Bilder erzeugt und was diese abbilden
…wie man mit umfangreichen Datensätzen umgeht arbeitet

…uvm.

Rainer Holls lyrische Zusammenfassung
zu Hören am Ende des Podcasts

Warum Genie und Magie so nahe beieinander liegen

Die Wissenschaft ist ein Abenteuerland
Eine Welt voller Rätsel und Mythen
Es gibt vieles zu Lernen und viel zu entdecken
Doch vor manchem da muss man sich hüten

Es gibt dort Hürden und Hindernisse
Geheime Fallen und auch hinderliche
Hundsgemeine falsch gelegte Fährten
Die selbst gestandene Gelehrte – in die Irre leiten können
Das kostet Zeit und Geld vor allem aber: Nerven

Es gibt Pläne zu schmieden und du brauchst Strategien
Um auf jedem Gebiet geschickt zu navigieren
Doch um diesen Anspruch zu realisieren
Da braucht es hin und wieder: Magie

Wir brauchen Magier*innen, wir brauchen Technik Nerds
Wobei das greift zu kurz–
Weil zu wahrer Zauberei stets mehr als Technisches Know-How gehört
Wir brauchen Bastler, Tüftler, Held*innen der IMAGINATION
Aus deren Köpfen werden selbst in kleinsten Laboren – große Ideen geboren

Sie sammeln Daten und Fakten nicht in staubigen Akten
Sondern Online und weltweit verfügbar
So das alle die wollen darauf zugreifen können
Das erleichtert die Forschungsarbeit spürbar

Wir brauche die Menschen die Forschen
Wir brauchen ihr wertvolles Wissen
Doch ebenso wichtig sind all die
Akteur*innen hinter den Kulissen

Denn die Wissenschaft BLEIBT ein Abenteuerland
Und da besteht man bestimmt nicht alleine
Es braucht jemand mit Spieltrieb und Weitsicht
Und viel Fantasie dicht an unserer Seite.

Denn egal wieviel Geld, Zeit und Technik wir haben
Es wird mehr als nur dieses benötigt
Erst durch die richtigen Prise Magie
Werden Forschungserfolge ermöglicht

Staffel 1 Folge 5, Mai: Dat geht unter die Haut

Wie lassen sich Gene ein- und ausschalten? Zum Bergfest unseres Podcastes „Kannste vergessen?“ begrüßt Rainer Holl in der fünften Folge Robert Kumsta, Professor für Genetische Psychologie an der Ruhr-Universität Bochum. Freut Euch auf einen Crashkurs in Epigenetik!

In dieser Folge erfahrt Ihr…
…was eigentlich Epigenetik ist
…wie epigenetischen Mechanismen funktionieren
…welche Umwelteinflüsse und psychosozialen Erfahrungen mit zellulären Prozessen interagieren können
…wie frühkindliche Entwicklungsphasen nachhaltig unser Epigenom und somit unser Leben, unsere Gesundheit, unser Verhalten im Erwachsenenalter prägen 

…uvm.

Rainer Holls lyrische Zusammenfassung
zu Hören am Ende des Podcasts

Das geht unter die Haut
 
Wie gut oder wie schlecht gerüstet
Wir durch unser Leben gehen
Hängt gelegentlich zusammen
Mit dem Zustand unserer Gene
 
Nicht der von denen die wir erbten
Sondern der von jenen Genen
Die durch Einflüsse von außen
Nicht mehr jeden Test bestehen
 
Die Lesbarkeit ist mehr so geht so
Viel zu dicht sind sie gepackt
Auf manche hat man gar keinen Zugriff
Als hätte man das Gen gehackt
 
Und wie es Kinder so ergeht
Denen eben jene Gene fehlen
Die sie zur Entwicklung brauchen
Um später nicht im Life zu failen
Und welche Regeln gelten
Wenn’s um Einflüsse von außen geht
Kann man sagen wann genau
Ein Schaden am Genom entsteht
Und ist das alles umkehrbar
Oder ziemlich festgelegt
Diesen Fragen haben wir uns heute etwas – naja angenähert…
 
In unserem Crashkurs der Epigenetik – da haben wir erfahren
Diese Forschung ist wie viele andere Arbeit an den Grundlagen
Wie das Leben sich entwickelt im Einklang mit der Umwelt
Warum der Einfluss von Veränderungen stabil bleibt und anhält
Das auch wenn Einflüsse sich ändern 
Und die Dinge sich zum besseren wenden
Unsere Gene noch viel länger brauchen
Um ihre alte Form zu finden
 
So oder so eine Sache steht fest
Einen Fakt haben wir schon längst durchschaut
Egal was passiert in der Welt um uns rum
Es geht irgendwann alles mal unter die Haut.

Staffel 1 Folge 4, April: Körper an Gehirn

Unwohlsein, gedrückte Stimmung, Fieber – wie kommuniziert der Körper mit dem Gehirn? Antworten darauf halten Rainer Holls Gäste Franziska Labrenz und Harald Engler in der vierten Folge unseres Podcasts „Kannste Vergessen?“ parat. Labrenz ist Postdoktorandin für experimentelle Psychobiologie an der Ruhr-Universität Bochum; Engler ist Professor für Verhaltensimmunbiologie und stellvertretender Leiter am Institut für Medizinische Psychologie und Verhaltensimmunbiologie des Universitätsklinikums Essen.

In dieser Folge erfahrt Ihr…
…warum Immunzellen als unser sechster Sinn gelten
…was die Darm-Gehirn-Achse ist und wie sie funktioniert
…wie Immun- und Nervensystem miteinander kommunizieren
…und wie spannende Experimente an Mensch und Tier dazu aussehen

…uvm.

Rainer Holls lyrische Zusammenfassung
zu Hören am Ende des Podcasts

Alles Fließt
 
Von der Meta-Ebene gesehen reden wir im Podcast 
Immer über einen Austausch von Information
Darum geht es in unserer Forschung wohl letztlich 
Auch immer um interne Kommunikation – IN. UNS. DRIN.
 
Also wie die Systeme in unserem Innern
Sich austauschen, lernen oder erinnern
Sich gegenseitig warnen, pushen oder hemmen
Und manchmal auch falsche Signale aussenden
 
Zum Beispiel auf der Achse zwischen Darm und Gehirn 
Das ist quasi unser körpereigenes, internes Twitter
Da gibt es Fake News zu Stress und das führt hin und wieder
Zum berühmt und berüchtigten braunen Gewitter
 
Ja unser Kopf, unser Darm, sogar unser Hormonsystem
Nichts davon existiert für sich alleine
Es ist alles mit allem am komplexesten vernetzt
Darum sind wir mehr nur als die Summe unserer Teile
 
Denn erst aus dem Zusammenspiel aller Elemente
Ergibt sich eine neue Perspektive
Eine neue Dimension, so etwas wie ein 6. Sinn
Der uns erkennen lässt was sonst verborgen bliebe
 
Wollen wir wirklich verstehen, wie dieses Netzwerk funktioniert
Wie das Gehirn mit dem Immunsystem kommuniziert
Dann müssen wir alle Komponenten betrachten
Ihre verschiedenen und auch die gemeinsamen Sprachen
 
Wir sind lebendige Wesen, komplexe Systeme
Die auf diversen Ebenen in Beziehung zu dem stehen
Was wir mal erlebt haben und nun als gegeben sehen
Doch das muss man wahrlich nicht einfach so hinnehmen
 
Denn letztlich ist alles im Fluss
Und wir stehen nicht bloß daneben
Wir selbst sind ein Teil dieses gigantischen Stroms
Und dieser Strom nennt sich einfach das Leben.

Staffel 1 Folge 3, März: Dicken Kopp haste, biste getz schlau?

In der dritten Folge unseres Podcasts „Kannste vergessen?“ zeigt sich Moderator Rainer Holl beeindruckt von den High-End MRT- und EEG-Studien, die Biopsychologe Erhan Genç und Neuropsychologin Marie-Christin Fellner im Rahmen des SFB 1280 durchführen, um die Vernetzungen des Gehirns besser zu verstehen. Genç, ehemals Postdocs in der Biopsychologie der RUB, leitet die Forschungsgruppe „Neuroimaging und interindividuelle Unterschiede“ am Leibniz-Institut für Arbeitsforschung an der TU Dortmund. Fellner ist Postdoktorandin am Institut für Kognitive Neurowissenschaft an der RUB.

In dieser Folge erfahrt Ihr…
…was eigentlich Intelligenz ist (oder: wie die Neurowissenschaft Intelligenz definiert)
…was genau eine Erinnerung ist und wie das Gehirn es schafft, Erinnerungen zu formen
…wie man (diese) Gehirnaktivitäten messen kann
…und welche Konsequenzen sich aus dieser Forschung für menschliches Verhalten und künftige Therapien ableiten lassen

…uvm.

Rainer Holls lyrische Zusammenfassung
zu Hören am Ende des Podcasts

Was ist Intelligenz?

Intelligenz… das ist Schnelligkeit
Gepaart mit Akkuratesse
Wie Intelligenz sich in unserem Hirn zeigt
War heute für uns von Interesse

Führt die Struktur von Dendriten innerhalb der Areale
Zu feststellbaren Unterschieden in unserem Verhalten?
Dazu muss man die Netzwerke genauestens studieren
Quantifizieren und analysieren – Beim Extrem-Abstrahieren den Faden verlieren
Ihn dann wieder finden und neu kombinieren. Volumen und Netzwerke kartografieren.

Das alles jetzt sogar in FARBE und BUNT!
Wie geil ist das denn?

Doch egal –– wie fit du auch am EEG bist
Ob du Master of Arts im fMRI bist
Egal wieviel Geld du in Technologie steckst
Bringt es doch alles nichts, wenn du nicht mit den Menschen sprichst
Wenn du detailreiche Bilder von Cortexen schießt
Aber dabei den größeren Kontext vergisst

Vergessen – das ist mein Stichwort

Ich wollte mich selber an etwas erinnern
Doch irgendwie kann ich mich nicht recht entsinnen
Aber kann eine Erinnerung wirklich verschwinden
Oder ist sie noch da, nur lässt sich halt nicht finden
Vielleicht hat sie einfach das falsche Format
Nicht richtig kodiert – schon hat man den Salat

Jetzt bräuchte ich ne Standleitung in mein Gehirn
Dann könnte Marie mich mal evaluieren
Die Muster der Aktivitäten studieren
Den Prozess der Erinnerung algorithmisieren

Zumindest im Ansatz.
Aber NOCH habe ich ja keine Elektroden im Kopf – also zum Glück
Und so bleibe ich für heute mit vergessener Erinnerung zurück

Staffel 1 Folge 2, Februar: Liebling, es ist nicht wie du denkst

„Gelernter Stoff bleibt besser hängen, wenn man danach ´ne Runde laufen war“ – so lautet das lyrische Fazit von Rainer Holl gegen Ende der zweiten Folge unseres Podcasts „Kannste vergessen“. Der Poetry Slammer spricht in Folge Zwei mit Marcella Woud und Christian Merz über Phänomene wie Angst und Stress und ihre Auswirkungen auf Lern- und Gedächtnisprozesse. Die eine ist ganz neu im Verbund SFB 1280 und als ausgezeichneter „Rising Star“ am Lehrstuhl für Klinische Psychologie und Psychotherapie in der Therapie angesiedelt, der andere vom allersten Moment vor Jahren dabei und habilitierter Privatdozent in der Kognitiven Neurowissenschaft.

In dieser Folge erfahrt Ihr…
…was verzerrte Wahrnehmungen sind
…wie man sie wieder verlernen kann
…und wie Stress dabei helfen kann

uvm.

Rainer Holls lyrische Zusammenfassung
zu Hören am Ende des Podcasts

Wenn ich gelegentlich im Allgemeinen dazu neige
Eine Begebenheit des Alltags pessimistisch zu beschreiben
Dann gibt es dafür eine ziemlich einfache Erklärung
Denn ich leide unter Interpretationsverzerrung
 
Das heißt in doppeldeutigen Momenten sagt mir mein Gehirn
Das riecht nach Ärger – Hau bloß ab
Ich kann mich nicht dagegen wehren
Diese Gedanken machen Stress und dieser Stress der macht mir Angst
Und diese Angst die macht mir Stress und ich komm nicht dagegen an
 
Es sei denn – ich kann durch Erfahrung neue Muster etablieren
Die mein Denken und Erleben von Grund auf anders strukturieren
Denn wenn man Angst erlenen kann, dann kann man das auch umkehren
Ich hab mal irgendwo gehört das nennt sich Extinktionslernen
 
Und wo ich das gehört hab, habe ich auch gelernt das Stress
Uns manchmal helfen kann, wenn man nur weiß, wie man ihn einsetzt
So bleibt gelernter Stoff zum Beispiel besser Abrufbar
Wenn man nach dem Lernen eine Runde Laufen war
 
Das klingt für manche sicher fast zu schön, um wahr zu sein
Doch Stress allein macht dich jetzt leider nicht zu einem Einstein
Er kann uns aber helfen, wenn wir das Gehirn trainieren
Sich nicht immer auf eine negative Lesart zu fixieren
 
Somit sind Stress und Extinktion zwei wirklich wichtige Komponenten
Um die Verzerrung unserer Interpretationen zu beenden

Staffel 1 Folge 1, Januar: Das Vermächtnis der Currywurst

Extinktionslernen – Was soll das denn bitte sein? Diese Frage stellt (sich) Rainer Holl in der ersten Folge unseres Podcasts „Kannste vergessen.“ Seine Gäste? Ulrike Bingel, Professorin für klinische Neurowissenschaften am Universitätsklinikum in Essen, und Onur Güntürkün, Professor für Biopsychologie an der Ruhr-Universität Bochum und Sprecher des Sonderforschungsbereichs „Extinction Learning“.

In dieser Folge erfahrt Ihr…
   …was zwei Gedächtniskopien mit einer Currywurst zu tun haben
   …wie unser Denken, Fühlen und Handeln das Erleben von Schmerzen beeinflusst
   …was der Placebo-Effekt ist und wie er wirkt
   …warum es sich im SFB 1280 fantastisch forschen lässt

   uvm.

Rainer Holls lyrische Zusammenfassung
zu Hören am Ende des Podcasts

Das Gehirn – Unendliche Weiten
Wir werden wohl niemals so wirklich begreifen
Wie diese komplexeste aller Strukturen
In der wir nach Fragen und Antworten suchen
Wirklich funktioniert. Also so richtig!
Aber das ist auch nicht schlimm. Wir sind ja nur Menschen.
 
Und eben darum gehen trotzdem los auf Spurensuche
Wir wollen alle relevanten Komponenten untersuchen
Wir wollen nicht direkt alles wissen – Aber schon besser verstehen
Zum Beispiel wohin man beim Küssen instinktiv den Kopf hindreht
 
Für gute Forschung braucht man auch nicht immer riesiges Budget
Es reicht auch manchmal Stift und Zettel, sowie ausreichend Kaffee 
 
Und wenn es wirklich mal drauf ankommt
Das man in einem Feld voran kommt
Wenn es Zeit wird für ein neues Level der Zusammenarbeit
Dann bewirbt man sich am besten für einen Sonderforschungsbereich
 
Hier vereinen sich die besten Köpfe einer Disziplin
Um ein bestimmtes Forschungsfeld in seiner Tiefe zu verankern
Hier wird sich ganz bewusst nur einem großen Sachverhalt verschrieben
Den kann man dann aber auch so richtig doll beackern
 
Im SFB 1280 dreht sich alles ums Gehirn
Um das Lernen und Vergessen und welche Prozesse dabei wirken
Warum können wir uns erinnern und warum an manches nicht
Gibt’s nur ein großes Gedächtnis oder doch noch eine Schicht
 
Kann man durch Gedanken – erkranken
Und kann Hoffnung heilen?
Sind Schmerzen erlernbar
Und wie kann man das vermeiden?
Warum wirken Placebos – spenden schmerzfreie Ruhe
Was haben Erwartungen mit alledem zu tun?

 

Das sind so Fragen in unserem Fokus
An so etwas forschen wir an der RUB hier in Bochum
Wir beschäftigen uns hier nicht nur mit dem Vergessen
Sondern auch mit dem beschreiben neuer Lernprozesse
 
Extinktionslernen lautet das Fachwort dafür
Und die interessantesten Facts dazu – die erfahrt hier hier
Ab jetzt jeden Monat in unserem Podcast
Kannste Vergessen – Wir freuen uns, wenn du rein hörst.

Angeklickt: 

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