Extinktionslernen ist kontextabhängig. Ob Kontext-Stimuli jedoch bestimmte physikalische Eigenschaften haben oder ob sie allein durch Lernen definiert sind, ist noch ungeklärt. In einem neuen Versuchsaufbau werden wir dies in Tauben zunächst korrelativ auf Verhaltensebene und anschließend kausal durch optogenetische Stimulation untersuchen. Im Anschluss werden wir neruonale Aktivitäten in Krähen mit modernen neurophysiologischen Methoden messen, um festzustellen, inwiefern die unterschiedliche Kontextabhängigkeit von Extinktion und Akquisition auf Aufmerksamkeits- oder Generalisierungsmechanismen beruhen.
Leitfragen des Projekts A19:
- Wird der Kontext nur durch Kontingenz und Kontinuität definiert, oder gibt es physikalische Eigenschaften, die eher zu einem Kontext werden? Können wir die Kausalität in dem zugrunde liegenden neuronalen Netz durch optogenetischer Manipulation?
- Ist der Hippocampus von Vögeln an der Kontextabhängigkeit des Extinktionslernens beteiligt?
- Ist der Unterschied in der Kontextabhängigkeit zwischen Erwerb und Auslöschung ein Unterschied in der Aufmerksamkeit oder in der Generalisierung?
- Sind individuelle Unterschiede bei der Auslöschung/Erneuerung allein durch die Verstärkungsgeschichte bedingt oder sind Regeln und Strategien beteiligt? Sind solche Ergebnisse bei verschiedenen Arten stabil?