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"Kannste Vergessen?"

Der Podcast vom Lernen, Vergessen und Erinnern

Lernen ist schwer. Vergessen ist manchmal noch schwerer. Wie wird man Gelerntes wieder los? Das möchte Rainer Holl, Autor, Moderator und Poetry Slammer, wissen und verstehen. Dazu interviewt er Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Sonderforschungsbereichs „Extinktionslernen“ zu ihrer Forschung. Freut euch darauf, dem Gehirn in die Karten zu gucken! Es erwarten euch faszinierende Erkenntnisse aus den Bereichen Psychologie, Biopsychologie und Neurowissenschaften, ein Blick hinter die Kulissen des wissenschaftlichen Alltags sowie Slam-Poetry.

„Kannste Vergessen? – Der Podcast vom Lernen, Vergessen und Erinnern“ erscheint einmal im Monat. Der Stoff ist nicht klausurrelevant.

Der Podcast vom Lernen, Vergessen und Erinnern

Lernen ist schwer. Vergessen ist manchmal noch schwerer. Wie wird man Gelerntes wieder los? Das möchte Rainer Holl, Autor, Moderator und Poetry Slammer, wissen und verstehen. Dazu interviewt er Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Sonderforschungsbereichs „Extinktionslernen“ zu ihrer Forschung. Freut euch darauf, dem Gehirn in die Karten zu gucken! Es erwarten euch faszinierende Erkenntnisse aus den Bereichen Psychologie, Biopsychologie und Neurowissenschaften, ein Blick hinter die Kulissen des wissenschaftlichen Alltags sowie Slam-Poetry.

„Kannste Vergessen? – Der Podcast vom Lernen, Vergessen und Erinnern“ erscheint einmal im Monat. Der Stoff ist nicht klausurrelevant.

„Kannste Vergessen?“ geht in die dritte Staffel! Und nachdem wir in den 20 bisherigen Folgen nun hoffentlich die Basics der Extinktion besprochen haben, nähern wir uns in der dritten Staffel an Bereiche an, die wir alle kennen – ganz nach dem Motto: Was hat Forschung an der Extinktion mit unseren Lebensbereichen zu tun?

Besonders schauen wir in dieser Staffel auf Fragen, die wir aktuell gesellschaftlich verhandeln. Freut euch also auf spannende Folgen zu Themen wie Künstliche Intelligenz, die neurologischen Dimensionen der Klimakrise, psychische Gesundheit und Strategien zu mehr Wohlbefinden. Natürlich wie immer fundiert und gespeist direkt aus unserer Grundlagenforschung am Extinktionslernen! Überall zu hören, wo es Podcasts gibt.

Also abonniert unseren Kanal, empfehlt uns weiter und lasst uns eure Fragen und Anregungen zukommen! Wie geht das? Einfach per WhatsApp-Sprachnachricht oder SMS an +49 1522 8179784 oder per E-Mail an sfb1280-presse@ruhr-uni-bochum.de. Wir freuen uns, von euch zu hören und zu lesen. 

Staffel Drei - Beyond Extinction!

Alle Episoden auf:

Staffel 3 Folge 6, April: Changing Minds

Diesmal gehen wir wirklich in die Praxis: Dr. Marlies Pinnow ist Psychologin und leitet die Arbeitsgruppe Motivation an der Ruhr-Universität Bochum – das heißt, von ihr kann man lernen, was uns im Innersten auf den Beinen hält. Wie erreiche ich meine Ziele? Woher weiß ich überhaupt, was meine Ziele sind? Wie kann ich motiviert bleiben? Muss ich immer tapfer und fleißig sein, um da anzukommen, wo ich hinwill?

Scherz beiseite: Moderator und Poetry Slammer Rainer Holl fragt Marlies Pinnow, was die Psychologie über unsere inneren Beweggründe weiß, wie sich neurowissenschaftliche Erkenntnisse in der Praxis bewähren und was die Motivationspsychologie für erstaunliche Erkenntnisse über unsere gesteckten Ziele zutage gefördert hat.

Diese Folge steckt voller Tipps für alle, die nicht so genau wissen, wohin ihre guten Vorsätze eigentlich schon wieder verschwunden sind (Es ist doch erst April …) und wie sie ihre Ziele und Wünsche wirklich umsetzen können. Bei all der Praxis bleibt natürlich auch die Grundlagenforschung nicht auf der Strecke, denn Marlies Pinnow hat viel Erfahrung und ein vielfältiges Forschungsleben in Psychologie und Neurowissenschaft, aus dem sie erzählt.

Zu Marlies Pinnow und der AG Motivation gibt es hier mehr zu lesen: Arbeitsgruppe Motivation >>

Hier geht es zu einem Artikel aus der Bochumer Biopsychologie zu der Frage, was im Gehirn manche Menschen zögerlich und was manche zu eher handlungsfreudigen Menschen macht: The Structural and Functional Signature of Action Control >>

Hier findet ihr eine Zusammenfassung des Artikels auf Deutsch: Wie sich die Gehirne von Aufschiebern und Machern unterscheiden >>

Auch unser Moderator und Poetry Slammer Rainer Holl macht viele Dinge: https://rainerholl.de/

Wir freuen uns über eine Bewertung in euren Podcast-Apps – und freuen uns immer (!) über Mails mit Anregungen, Feedback, Fragen, Ergänzungen oder Themenvorschlägen.
Schreibt uns doch gern eine Mail an sfb1280-presse@ruhr-uni-bochum.de!

Rainer Holls lyrische Zusammenfassung
zu Hören am Ende des Podcasts

Es ist schon wieder mal so weit und ich bin motiviert
Ich habe mir ein neues Ziel gewählt und definiert
Dazu habe ich mir schriftlich einen Vorsatz formuliert 
Ich bin voll und ganz auf dieses neue Vorhaben fokussiert

Das Wissen, was es dazu braucht, das habe ich konsumiert
Wie lange ich dafür brauchen werde, habe ich ignoriert
Ich fange erst mal an und dann mal sehen, was passiert
Nach einer Woche habe ich dann wahrscheinlich auch schon resigniert

Denn gute Vorsätze allein reichen noch lang nicht zum Gelingen
Wir müssen das was wir erreichen wollen stets mit einem Plan verbinden
Wir müssen besser schätzen lernen, wie lange Dinge wirklich dauern
Um uns durch übermotiviertes Planen nicht den Zeitplan zu zerhauen

Denn wir sind Timing Junkies deren Daten regelmäßig crashen
Weil wir optimistisch planen und uns dabei oft verschätzen
Außerdem lassen wir regelmäßig schändlich außer Acht
Das bei den Dingen, die wir vorhaben, auch mal was nicht klappt

Wir müssen Hindernisse mitbedenken, klug antizipieren
Es reicht nicht seine Ziele einfach zu manifestieren
Wir müssen Widerstände in unsere Planung kalkulieren
Um bei Problemen stets zu wissen, wie wir diese regulieren

Ich selber bin ein Macher und sollte manchmal lieber grübeln
Doch wenn ich gar nicht handelte, so würd ich mir das auch verübeln
Wir brauchen brauchen beide Dimensionen, lage- und handlungsorientiert
Die Hauptsache ist dabei, wir handeln stets organisiert

Dazu gehört nicht nur zu wissen, wie wir Ziele erreichen
Das Warum das dahintersteht ist vielmehr entscheidend
Denn dann machen wir Pläne, die wirklich motiviert sind
Die nicht einfach nur auf ein Outcome fixiert sind

Dann haben wir nicht nur eine gute Strategie
Sondern auch endlich wieder genug Energie
Und erreichen dank ausreichend Motivation
Am Ende dann schließlich – Unsere Destination.

Staffel 3 Folge 5, März: Hirnforschen und Tee trinken

Seit den 1990er Jahren macht in der Wissenschaft ein Begriff die Runde, der heute aus kaum einem Fach mehr wegzudenken ist: Open Science oder auch „Öffentliche Wissenschaft“.
Damit ist in der Forschungskultur gemeint, dass alle Schritte des wissenschaftlichen Arbeitens transparent, zugänglich, überprüfbar und nachvollziehbar kommuniziert werden und eben nicht nur die Ergebnisse. Open Science möchte erreichen, dass die Gesellschaft Forschungsergebnisse nicht „einfach glauben“ muss, sondern dass sie in stetiger Überprüfung durch die Öffentlichkeit und Fachkolleg:innen beglaubigt werden und aktiv kontrollierbar sind.

Auch, wenn das Konzept schon älter ist: Ein echter Standard ist Open Science nicht überall. Der SFB 1280 Extinktionslernen hat sich selbst Regeln gegeben, nach denen die Wissenschaftler:innen hier offen arbeiten. Und unsere Gäst:innen Lianne Wolsink und Robert Reichert haben einen Journal Club gegründet, in dem sich Wissenschaftler:innen schon ab Beginn ihrer Karriere fortwährend treffen, um kritisch über Forschungspraktiken zu reflektieren, voneinander zu lernen, Fehler zu vermeiden und Techniken zu entwickeln, die ihre Wissenschaft wasserdicht machen: Das ist der ReproducibiliTEA der Ruhr-Uni Bochum, Teil einer internationalen Graswurzelbewegung, die Open Science und Wissen um die bessere Reproduzierbarkeit von Forschungsergebnissen in die Welt tragen will.
Und das braucht es heute eben auch: Gemeinsames kritisches Arbeiten an Transparenzstrategien für eine immer komplexere Wissenschaft. Denn größtmögliche Nachvollziehbarkeit ist letztlich auch die einzige echte Option, um Phänomenen wie Wissenschaftsskeptizismus entgegenzuarbeiten.
Zeit für ein Gespräch über das Forschen an der Forschung also!

Hier geht es zur Open Science Framework (OSF)-Seite von ReproducibiliTEA: OSF-ReproducibiliTEA RUB >>
Zu den UNESCO-Leitlinien zu Open Science geht es hier entlang: UNESCO – Recommendations on Open Science 2021 >>

Zu unseren Gästen gibt es hier mehr zu lesen:
Lianne Wolsink >>Robert Reichert >>

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P.S. In den Aufnahmen zu dieser Folge hatten wir ausnahmsweise ein bisschen mit der Raumakustik zu ringen. Die Lüftung des Raums machte etwas mehr Nachbearbeitung nötig und an einigen Stellen ist das zu hören. Wir bitten um Entschuldigung.

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Rainer Holls lyrische Zusammenfassung
zu Hören am Ende des Podcasts

Jeder macht mal Fehler, egal wie gut man etwas machen möchte
Wir hoffen meist dabei vielleicht nicht zu viel Unheil anzurichten

Wenn Forscher*innen Fehler machen ist das erstmal gar nicht schlimm
Aus Fehlern kann man schließlich lernen, immer neue Schlüsse ziehen
Doch dafür muss man offen über seine Forschung sprechen
Nicht nur Ergebnisse sind wichtig, sondern vor allem die Prozesse

Der Weg zu der Erkenntnis muss auch für andere verständlich sein
Wissenschaftlich spricht man dabei von Reproduzierbarkeit
Und die ist die Voraussetzung für Analysen und für Tests
Damit wir auch beweisen können, dass Wissen gut belastbar ist

Für die Transparenz der Daten gibt es das Netzwerk Open Science
Hier wird alles dargelegt – Vom Quellcode bis zum Studiendesign 
Das Ziel ist eine saubere und glaubhaftere Wissenschaft
Doch arbeiten noch längst nicht alle derartig gewissenhaft

Wir wissen nicht in jedem Fall ob Studien zuverlässig sind
Für eingebaute Vorannahmen sind manche Forscher*innen blind
Manche ändern den Titel der Studie, je nach dem was man heraus bekam
Oder es gibt Null-Findings von denen keiner sprechen mag
Wirtschaftlicher Druck, Komplexität und auch zu wenig Zeit
Sorgen ebenfalls für etwas weniger Genauigkeit

Doch es gibt auch Wissenschaftler, die sich regelmäßig treffen
Um Live oder hybrid in ihrer Gruppe zu besprechen
Wie man Forschung besser nachvollziehbar machen kann
Hier werden Papers durchgeackert und man arbeitet daran
Zu verstehen wie andere vorgehen, wie gute Forschung sich gestalten lässt
Gemeinsam unternimmt man quasi den Reproducibili-Test

Doch gleichzeitig gilt auch, es gibt nicht immer eine Wahrheit
Menschen machen Fehler, doch selbst die erzeugen Klarheit
Wenn sich alle an die Regeln halten, dann erkennt man schließlich Trends
Eine zu der Wahrheit strebende und sichtbare Tendenz

Und die wird dann erneut besprochen, damit es alle gut verstehen
Vielleicht dann ausnahmsweise auch, bei einer heißen Tasse Tee.

Staffel 3 Folge 4, Januar: The Dark Side of Memory

In dieser Folge von Kannste Vergessen? widmen wir uns einem oft nachgefragten Thema: Kognitiven Störungen, demenziellen Veränderungen und aktuellen Ansätzen zu Therapie und Aufklärung. Hierzu spricht Poetry Slammer und Moderator Rainer Holl mit den Neuropsycholog*innen Patrizia Thoma und Boris Suchan. Denn die beiden haben in Bochum eine besondere Einrichtung gegründet: Das Neuropsychologische Therapie Centrum (NTC). Das NTC ist eine Institution, die es sich zum Ziel gesetzt hat, Therapie, Forschung, Lehre und Weiterbildung des therapeutischen Nachwuchses an einem Ort zu bündeln.
Patrizia Thoma und Boris Suchan erzählen im Gespräch von den Menschen, die im NTC zur Therapie kommen, von der Vielfalt der demenziellen Erkrankungen, von Aufklärung, Prävention und Behandlung kognitiver Störungen, von der Arbeit am NTC, der Ausbildung zu neuropsychologischen Therapeut*innen und von der Idee hinter einer Hochschulambulanz.

Übrigens:
Weil unsere Gäste für Aufklärung und Präventionsarbeit brennen, haben sie mit Partner*innen zwei kostenlose Online-Ratgeber für neuropsychologische Notfälle und Krankheitsbilder veröffentlicht:

Einen für Erwachsene: www.ratgeber-neuropsychologie.de
… und einen für Kinder (oders solche, die es bleiben möchten): www.dein-gehirn.com

Zum Neuropsychologischen Therapie Centrum geht es hier entlang: https://www.np-ambulanz.de/

Zu unseren Gästen gibt es hier mehr zu lesen:
Patrizia Thoma >> & Boris Suchan >>

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Rainer Holls lyrische Zusammenfassung
zu Hören am Ende des Podcasts

The dark side of memory 

Für die dunkle Seite des Gedächtnis sind die meisten Leute blind
Denn wir vergessen schnell wie sehr wir davon abhängig sind
Dass unser Hirn tatsächlich ohne Tadel funktioniert
Jede Aufgabe meistert, die der Alltag uns serviert

Dazu brauchen wir vor allem ein intaktes Gedächtnis
Unser smartes, dynamisches Erfahrungs-Vermächtnis
Mit dem wir lernen und erinnern, das uns hilft zu navigieren
Doch all diese Skills kann man ganz schnell verlieren

Durch einen Unfall, eine Krankheit oder eine OP
Dann steht man da und fragt sich, wohin soll ich gehen
Wo finde ich Hilfe für meine Wehwehen
Wo wird man mich wirklich ganzheitlich verstehen
Wo kann ich lernen mit den Defiziten umzugehen 
All das ist möglich hier in Bochum, und zwar am NTC

Was erworbene Hirnschäden für die Betroffenen bedeuten
Wird in der Öffentlichkeit leider nur wenig beleuchtet
Manchmal schreibt jemand ein Buch, machmal steht etwas in der Zeitung
Was aber selten erwähnt wird: oftmals gibt es keine Heilung
Doch das soll nicht bedeuten, man ist vom Schicksal getroffen 
Die Diagnose ist für viele schon ein Lichtstrahl der Hoffnung

Und dann die Folgen des Traumas bestmöglich beeinflussen
Was soll man auch sonst tun, eine Amnesie ist kein Beinbruch
Es gibt keinen Gips für unser Hirn, aber es gibt einen Ansatz
Der ist ans Leben der Patient*innen maßgeschneidert angepasst

Hier wird Menschen geholfen und dabei geforscht
Alles versammelt an einem einzigen Ort
Das NTC in der Form ist das größte seiner Art
Hier werden Therapeuten*innen ausgebildet und dabei fair bezahlt 
Hier sind alle Behandelnden doppelt qualifiziert
Neuropsychologie und Psychotherapie gewinnbringend liiert
Ein Modell das in der Art als Vorlage dient
Da Bedarf nicht gedeckt ist, aber massig besteht

Erkenntnisse aus der Forschung werden schnell implementiert
Getestet und in praktische Methoden überführt
Zum Beispiel Gefühle erkennen und Gefühle verstehen
Geht ganz bequem von zuhause via Teletherapie
Aber niemals allein, sondern immer im Tandem
So ein Training ist nur ein Zusatz zu einer echten Behandlung

Doch nicht nur dann wenn es zu spät ist, hat das NTC die Expertise
Es hat zum Glück auch präventive Maßnahmen zu bieten
Ein paar milde kognitive Einschränkungen müssen nicht immer was schlimmes bedeuten
Doch es kann auch ganz sicher nicht schaden, mit Training Demenz vorzubeugen
Nicht allein oder vor dem Computer, sondern live in Aktion und im Team
Von der Forschung gestützt aber praktisch versiert und natürlich am Mensch orientiert

In dieser Ambulanz kommt einiges zusammen
Und am Ende geht es nicht bloß um die Arbeit mit kranken
Es geht um ganzheitliche Konzepte für schwierige Zeiten
Es geht um Menschen und darum sie auf ihrem Weg zu begleiten

Staffel 3 Folge 3, November: Das Streben nach Glück

Ein gutes Frühstück, Freunde treffen, draußen sein – das macht viele von uns glücklich. Und das bestätigen auch Umfragen und wissenschaftliche Studien. Etwa die von Dr. Julia Krasko oder Bernd Schäfer vom Lehrstuhl für psychologische Methodenlehre der Fakultät für Psychologie der Ruhr-Universität. Beide forschen im Happiness Research Lab zu Glück und subjektivem Wohlbefinden und sind in der aktuellen Folge von „Kannste vergessen“ zu Gast bei Rainer Holl. In der Folge sprechen sie über die komplexen Wege zum Glück und betonen, dass wir das mit dem Glück ganz entspannt angehen können. Freut euch auf eine Folge, die glücklich macht!

In dieser Folge erfahrt ihr …
…wie die Psychologie und die Philosophie Glück oder Wohlbefinden definieren
…warum interdisziplinäre Zusammenarbeit in der Glücksforschung sinnvoll ist
…welche kognitiven und affektiven Aspekte zum Glück beitragen und wie sie zu messen sind
…ob und wie das aktive Streben nach Glück erfolgreich sein kann
…wie sich unser subjektives Wohlbefinden über unsere Lebensspanne entwickelt
…warum die Finnen so gut im World Happiness Report abschneiden
…wie man aktiv etwas im Alltag für das eigene Wohlbefinden tun kann
…warum es auch dazugehört, unglücklich zu sein
…was unsere Glücksforscher*innen glücklich macht
…uvm.

Zu unseren Gästen gibt es hier mehr zu lesen:
Julia Krasko >>Bernd Schäfer >>

Julia Kraskos Dissertation „Krasko, J. (2023). Many Paths Lead to Happiness: Examining Happiness Goal Orientations, Happiness Definitions, and Happiness-Related Intentions and Behaviors in Everyday Life. Dissertation, Ruhr-Universität Bochum.“ findet ihr hier:
https://hss-opus.ub.rub.de/opus4/frontdoor/deliver/index/docId/9944/file/diss.pdf

Auch unser Moderator Rainer Holl macht viele Dinge:
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Rainer Holls lyrische Zusammenfassung
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Na – wie oft denkst du an dein eigenes Glück?
Und wie oft machst du dich mit dem Anspruch verrückt
Dass eigentlich irgendwie immer was fehlt?
Auch wenn man sich ständig was anderes erzählt

Dabei ist Glück gar kein Zustand den wir einmal erreichen
Es bringt auch nichts DEIN Glück mit anderen zu vergleichen
Um dir damit endgültig selbst zu beweisen
Was wir viel zu selten von uns aus begreifen

Das es den meisten Menschen – eigentlich – schon relativ gut geht

Das was viele von uns hoffen im Leben möglichst oft zu finden
Ist eine positive Abweichung vom Standard-Glücksempfinden
Doch dieses subjektive Wohlbefinden ist objektiver als man denkt
Es gibt Listen die erklären was unser Glücksempfinden lenkt

Doch am Ende sind es eben nicht nur die Dinge im Außen
Die definieren was genau wir denn für unser Glück so brauchen
Es kommt auch darauf an, wie ich DENKE dass mein Leben ist
Wie OFT ich mich gut fühle, wie INTENSIV diese Erfahrung ist

Und je komplexer unsere eigene Glücksdefinition
Desto erfolgreicher sind wir auf dieser Mission
Die Determinanten in unserem Streben nach Glück 
Sind oft einfache Dinge wie Freunde treffen, draußen sein
Oder auch mal ein sehr gutes Frühstück

Am wichtigsten ist es jedoch zu entspannen 
Nach jeder Negativphase kommt auch wieder ein Zustand
Aus welchem heraus wir uns wohl fühlen können
Am besten gelingt das noch immer den Finnen

Doch auch du kannst dein Wohlbefinden heute noch steigern
Verbringe Quality-Time mit deinen Freundinnen und Freunden
Vielleicht singt ihr ein Lied oder lauft durch einen Park
Und erfreut euch an einem weiteren glücklichen Tag.

Staffel 3 Folge 2, August: Graue Zellen & Grüne Ideen

Die aktuelle Folge von Kannste Vergessen – aufgenommen am bisher heißesten Tag des Jahres 2023 in Deutschland – wirft einen Blick darauf, was die Klimakrise für unser Gehirn bedeutet, in welchem Verhältnis Umweltfaktoren und Gehirn stehen, welchen Nutzen  Extinktion angesichts dieser Krisen haben kann und was vom Standpunkt unserer Gäste nach Psychologie, Neurowissenschaft und aktivistische Wissenschaft zu klimabedingten Herausforderungen beitragen können.

Hierzu spricht Rainer Holl mit den beiden Neurowissenschaftler*innen Dorothea Metzen und Sebastian Ocklenburg über die Klimaveränderungen und ihre Auswirkungen auf Lebewesen aus neurowissenschaftlicher Sicht. Die beiden haben ein Buch zum Thema geschrieben, das im Sommer 2023 veröffentlicht wurde: Unter dem Titel »Die Psychologie und Neurowissenschaft der Klimakrise. Wie unser Gehirn auf Klimaveränderungen reagiert« machen die beiden eine knappe und wirkungsvolle Bestandsaufnahme aus der Sicht der Neuroklimawissenschaft.

In dieser Folge erfahrt ihr …
… was die Psychologie und die Neurowissenschaft über die Klimakrise wissen

… vor welchen Herausforderungen unser Gehirn, unsere Psyche und unser Körper angesichts der Klimakrise stehen
… wie abhängig verschiedene Organismen von gleichbleibenden Umwelt- und Klimabedingungen sind und was das mit Hirnevolution zu tun hat
… welche Strategien das Gehirn hat, um auf Veränderungen in der Umwelt zu reagieren
… welchen Einfluss unsere Umwelt wiederum auf unser Gehirn ausübt
… in welchem Verhältnis Wissenschaft und Aktivismus derzeit stehen und warum viele Wissenschaftler*innen heute auch Aktivist*innen sind
… was Psychologie und Neurowissenschaft zu einem guten Umgang mit den klimatischen, psychischen und sozialen Herausforderungen beitragen können
… was Extinktion angesichts der Klimakrise noch bedeuten kann
… wie zwei Hirnforscher*innen zum Aktivismus kamen
… uvm.

Hier gibt es noch ein begleitendes Interview und die RUB Pressemeldung mit unseren heutigen Gäst*innen:
   https://www.springerpflege.de/content-plus/online-only/interview/25857570
  
https://news.rub.de/presseinformationen/wissenschaft/2023-07-17-psychologie-was-der-klimawandel-mit-gehirn-und-seele-macht

Zu unseren Gäst*innen gibt es hier mehr zu lesen:
Dorothea Metzen >>Sebastian Ocklenburg >> auch unter http://www.rd.ruhr-uni-bochum.de/neuro/wiss/pi/ocklenburg/index.html

Auch unser Moderator Rainer Holl macht viele Dinge:
https://rainerholl.de/

Hier noch Wissenswertes zu Psychologists & Psychotherapists for Future: https://www.psy4f.org/

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Rainer Holls lyrische Zusammenfassung
zu Hören am Ende des Podcasts

Wir leben als Menschen seit jeher
In einer sich stetig verändernden Welt
Und leider ist nicht alles das was sich wandelt
Auch so etwas, das uns gefällt

Wir schauen oft weg wenn die Nachrichten
Die unser Klima betreffen uns stressen
Doch zu glauben, dass Krisen sich selber auflösen 
Ist naiv und ein bisschen vermessen

Was wir scheuen ist schlicht das Gefühl von der Angst
Die uns trifft wenn wir offen auf unsere Welt schauen
Doch dieser Prozess ist normal und Gefühle natürlich
Wir sollten sie keinesfalls Wegsperren 

Egal ob Melancholie oder Solastalgie
Egal ob Trauer, ob Wut, ich weiß all das tu weh
Und obwohl es am Ende ein ganz schwacher Trost ist
Vergiss bitte nie, dass du nicht allein im Boot sitzt

Die Wissenschaft schläft nicht, hat das Thema erkannt
Schaut auf die ganze Gesellschaft von der Mitte bis zum Rand
Egal ob Arbeiter*innen oder ältere Menschen
Egal ob ganz junge Peoples, jeden kann das betreffen
Weil Klimakrise jeden trifft uns allen echt zu schaffen macht
Zum Glück gibt es zu diesem Zweck die Umwelt-Neurowissenschaft

Und die sagt beispielsweise nicht jedes Gefühl das man hat, nicht jede Angst die man spürt ist gleich pathologisch
Dass man Panik empfindet, wenn das eigene Haus brennt ist nicht krankhaft, sondern einfach nur logisch

Doch den Einfluss der Krise auf mentale Gesundheit, den darf man nicht unterschätzen
Vom diffusen Gefühl bis zur lähmenden Angst ist es schwierig den Stress zu bemessen

Darum ist es auch wichtig zu wissen, dass jeder Mensch heute schon selbst etwas tun kann
Das Gefühl nicht mehr tatenlos den Dingen zu harren fühlt sich empowerned und einfach nur gut an
Sich zusammenzuschließen, über Ängste zu reden, aber auch über konkrete Maßnahmen
Ist bestärkend für die Psyche und fördert Gemeinschaft und man kann dabei sogar auch Spaß haben

Es gibt keinen einfachen Weg aus der Krise
Doch das soll uns vom Handeln nicht abhalten
Es trotzdem zu tun lautet unsere Devise 
Und dafür da braucht es Zusammenhalt

Aufeinander zu achten ist wichtig 
Doch beginnen kann man stets bei sich selbst
Ein gute Routine im Umgang Stress
Ist der erste Schritt in eine bessere Welt.

Staffel 3 Folge 1, Juli: Bots & Brains

Wir starten stolz die 3. Staffel unseres Podcasts „Kannste Vergessen?“ mit einer Folge zu einem Thema, das seit einigen Monaten weltweit die Gesellschaft umtreibt: Künstliche Intelligenz. Moderator Rainer Holl befragt die beiden KI-Forscher Nicolas Diekmann und Michael Kamp dazu, wie sie maschinelles Lernen in ihrer Grundlagenforschung praktisch einsetzen, wie sie sie testen, vor welchen Rätseln sie dabei stehen – und natürlich auch, was Hirne und Bots gemeinsam haben und was sie unterscheidet. Es geht darum, ob wir es je schaffen können, KI zu verstehen, wie eine vertrauenswürdige KI dabei helfen könnte, im klinischen und neurowissenschaftlichen Feld verlässliche Daten und diagnostisch sichere Aussagen zu generieren und wie die Forschung versucht, diese Verlässlichkeit zu erreichen.

Die drei Gesprächspartner sprechen über Chancen, Probleme und Risiken der Nutzung von KI und wagen einen vorsichtigen Blick auf das, was wir in Zukunft wissenschaftlich und gesellschaftlich noch zu erwarten haben – und das alles natürlich vor dem Hintergrund des Lernens: einer stetig wachsenden Superpower von Maschinen, die es immer schwieriger macht, im Netz das Menschliche vom Maschinengemachten zu unterscheiden.

Diese Folge ist ein technischer Deep Dive – graue Zellen, aufgepasst! 🙂

In dieser Folge erfahrt ihr …
… was Hirne und Bots gemeinsam haben und was sie unterscheidet
… was Lernen für Gehirne und Künstliche Intelligenzen bedeutet
… wie man Künstliche Intelligenz trainiert
… welche besonderen Herausforderungen Machine Learning im klinischen Alltag mit sich bringen
… Welchen Herausforderungen man mit KI besser begegnen kann
… welche Schwierigkeiten Menschliche Intelligenz dabei hat, zu verstehen, wie Künstliche Intelligenz arbeitet
… warum es so schwierig ist, eine Künstliche Intelligenz zu einer vertrauenswürdigen Instanz zu machen
… wie wir Lernen als Prozess verstehen können, der mit künstlichen Agenten nachgebildet werden kann
… was computergestützte Forschung mit Hilfe künstlicher Agenten für das Verstehen von Extinktionslernen beisteuern kann
… dass sich auch Bots und Künstliche Intelligenzen belohnen und bestrafen lassen – und wie das funktioniert
… ob das Gehirn wirklich das Vorbild für die Funktionsweise von neuronalen Netzen ist

… uvm.

Zu unseren Gästen gibt es hier mehr zu lesen:
Nicolas Diekmann >> & Michael Kamp >>, auch unter: https://michaelkamp.org/ 


Auch unser Moderator Rainer Holl macht viele Dinge: https://rainerholl.de/

Rainer Holls lyrische Zusammenfassung
zu Hören am Ende des Podcasts

Da sind wir nun –

Ein Poetry Slammer redet über Künstliche Intelligenz
Wenn du meinst, dass du ChatGPT hier erkennst
Dieses allgegenwärtige Online-Gespenst
Dann liegst du falsch – es ist nicht alles Poesie was glänzt
Aber diese Zeilen … sind handgemacht.

Doch der Boom ist real – KI kommt raus aus der Nische
Alle reden viel darüber, doch es gibt Missverständnisse
Und so beeindruckend die Anwendungen uns heute auch erscheinen
Die Technik, die das möglich macht, ist älter als wir meinen
Denn hinter den Kulissen ist gar nicht so viel passiert
Transformer Architektur ist keine Magie 
Nur die Größe in der wir heutzutage diese Modelle bauen
Sprengt alles was wir uns bislang vorzustellen trauten

Wenn Maschinen lernen, tun sie das anders als wir Menschen
Und unsere Hirne liefern keinen Bauplan für Neuronale Netze
Auch ohne zu wissen, was auf den Synapsen passiert
Kann man sagen, das Netzwerk macht es anders als das Hirn
Es erkennt Fehler von Neuronen und propagiert sie zurück
Durch die Schichten des Netzes und wird so Stück für Stück
Immer ein bisschen schlauer

Doch die Frage ist, wie sollen wir diesen Netzen vertrauen
Der Prozess der Entscheidung gleicht fast Voodoo und Zauber
Wie können wir erreichen, dass ein Mensch für etwas gerade steht
Was letztlich auf der Aussage von einer schwarzen Box basiert?

Diese Frage führt zu mancherlei Grundsatzdiskussion
Brauchen wir mehr Theorie oder bessere Anwendungen?
In der Forschung finden die Modelle heut’ schon großen Anklang
So wie beim Reinforcement Learning mit man Verhalten erklären kann

Wir haben nun digitale Ratten und die führen Aktionen aus
Dann werden sie belohnt oder bestraft und lernen dann daraus
Wie versucht das Programm nun also Fehler zu vermeiden?
Wird ein innerer Film abgespielt, um ein Outcome aufzuzeigen?
All das lässt sich am KI-Modell viel einfacher erforschen
Als so wie bisher im konventionellen Labor

Und so geht die Entwicklung gewohnt rasant weiter
Jeden Tag gibt es neue KIs die unseren Alltag bereichern 
Doch trotz aller Gefahren und unserer blühenden Fantasie
Sind wir zum Glück noch weit entfernt von einer KI-Dystopie

Zum Beweis hier die letzte Strophe des Gedichtes zur heutigen Folge
Erstellt mit ChatGPT. Daran kann man erkennen, wir haben noch ein Stück Weg vor uns.

Doch trotz all der Herausforderungen, die KI mit sich bringt,
Der Slammer sagt: „Noch weit weg von Dystopie, in uns die Hoffnung klingt.“
So endet seine Performance, ein Wechselbad der Gefühle und Gedanken,
Die Zukunft mag ungewiss sein, doch das Leben soll uns nicht entkranken.

Staffel Zwei

Hier findet ihr die zweite Staffel von „Kannste vergessen?“. Freut euch auf spannende Folgen zu Themen wie Stress, Schlaf, Angst, Wahrnehmung und Liebe. Jeden Monat eine neue Folge. Überall zu hören, wo es Podcasts gibt.

Staffel 2 Folge 10, Mai: Menschen erzählen

In dieser Folge hat unser Moderator Rainer Holl ein Heimspiel: Denn der studierte Literaturwissenschaftler trifft die Amerikanistinnen Mita Banerjee und Amina Touzos von der Johannes Gutenberg-Universität Mainz zu einem Gespräch über das, was die Fachwelt „Narrative Medizin“ nennt. Dieser Ansatz wird im Sonderforschungsbereich 1280 Extinktionslernen gerade in der Studie „Menschen erzählen“ praktisch angewendet. Zeit also, um einmal über die Fachgrenzen hinaus ins Gespräch zu kommen! Mita Banerjee und Amina Touzos ordnen uns hierfür ein, was angewandte Erzählforschung ist, was sie als klinische Methode in der Neurowissenschaft zu suchen hat, welche Herausforderungen es dabei gibt und was Literatur und persönliches Sprechen über Krankheiten, Beschwerden oder das eigene Leiden mit einander gemeinsam haben. So viel vorab: Hier können alle voneinander lernen.

In dieser Folge erfahrt ihr …
… was Narrative Medizin ist und wofür wir sie brauchen
… warum Patient:innen oft gute Autor:innen sind, ohne es zu wissen
… weshalb Menschen, die aufmerksam lesen, oft gute Ärzt:innen werden
… warum es wichtig ist, wie wir erzählen und nicht nur, was wir erzählen
… was die Sprache über den Menschen weiß, der spricht
… welche Rolle Geschichten für die klinische Behandlung spielen, die wir uns selbst erzählen
… welche Methoden Geistes- und Kulturwissenschaften der klinischen Forschung hinzufügen können
… weshalb alle Fächer davon profitieren, wenn transdisziplinär gearbeitet wird
… wie die Narrative Medizin den klinischen Alltag genauso bereichern kann wie umgekehrt

… uvm.

Zu unseren Gästen gibt es hier mehr zu lesen:
Mita Banerjee >>, auch unter: http://www.obama-institute.com/banerjee/ &  Amina Touzos >>

Auch unser Moderator Rainer Holl macht viele Dinge: https://rainerholl.de/

Zur ersten gemeinschaftlichen Projektstudie des SFBs 1280 mit Mita Banerjee und Amina Touzos geht es hier: 
https://sfb1280.ruhr-uni-bochum.de/menschen-erzaehlen/ 

Rainer Holls lyrische Zusammenfassung
zu Hören am Ende des Podcasts

Wenn zwei Menschen oder mehrere sich irgendwo zusammen finden
Ist es sehr wahrscheinlich, dass sie wie von selbst damit beginnen
Das, was sie bewegt und was sie ausmacht zu erklären
In dem sie sich Geschichten über sich und ihren Weg erzählen
In denen sie mit Metaphern Brücken bauen, mit Worten geistreich Bilder zeichnen
Und somit ihre Perspektiven, Erfahrungen und Gefühle teilen.

Und wenn du dann wie ich, das Erzählen als Job hast
Dann wird aus so einem Gespräch, wenn man nicht aufpasst, schnell ein Podcast
Mit spannenden Geschichten die uns helfen zu verstehen
Woran Forscher*innen arbeiten und was sie tagtäglich bewegt
Und manchmal, dann verbinden sich ganz verschiedene Disziplinen
Und ein neues Feld wird beschrieben wie die Narrative Medizin

Und wir lernen, das ALLES im Leben ein Text ist
Das alles am Ende durch Sprache vernetzt ist
Und Sprache ist komplex – doch auch analysierbar
Mit literaturwissenschaftlichen Methoden sezierbar

Und wenn wir diese Methoden im Medizin-Kontext nutzen
Indem wir Ärztinnen und Ärzte zu Detektiv*innen umschulen
Die NOCH genauer darauf hören, was ihre Patient*innen erzählen
Wie sie Krankheit beschreiben, welche Metaphern sie wählen
In dem wir lernen jedes Wort als einen Hinweis zu sehen
Können TEXTE uns helfen, den Menschen besser zu verstehen

Denn jeder Mensch ist Autor*in der eigenen Geschichte
Man hat die eigene Migräne und seine eigenen Berichte
Die Narrative Medizin an sich ist keine Therapie
Es geht hier nicht darum zu heilen, sondern viel mehr zu verstehen
Was genau bei jeder Person diese Geschichte definiert
Mit welcher Position und welcher Rolle man sich selbst assoziiert

Überrollt dich die Lawine? Bist du Zeuge eines Dramas?
Also Opfer von Naturgewalt oder Besucher des Theaters?
Es gibt diverse Arten über seine Krankheiten zu reden
Die Narrative Medizin versucht die besser zu Verstehen

Doch in der Literatur wie auch im Leben ist nichts einfach so wahr
Und auch das eigene Skript ist alles andere als final
Wir können unsere Stories verändern – Metaphern updaten
Der schwarze Hund der Depression kann ein Schoßhündchen werden

Und wenn Geschichten sich ändern, dann passiert vielleicht Extinktion
Aus diesem Grund ist das Projekt bei uns auch richtig aufgehoben
Es ist wichtig, dass man hinter die Kulissen unserer Sprache blickt
Denn wir Menschen sind noch immer in Geschichten verstrickt

Staffel 2 Folge 9, April: Chips & Chunks

Nach zugegeben recht langem Winterschlaf öffnen wir wieder die Mikrofone für Euch, ziehen die Regler auf 100 % und bringen euch eine taufrisch produzierte 9. Folge der 2. Staffel unseres Podcasts »Kannste Vergessen?« aufs Smartphone. – Diesmal haben wir eine echte Hands on-Folge: Denn Moderator Rainer Holl befragt heute die beiden gut befreundeten Wissenschaftler Jonas Rose und Roland Pusch dazu, wie im SFB 1280 geforscht wird und welche Methoden die Neurowissenschaft zur Verfügung hat. Es geht um Intelligenz, Hirnevolution und darum, wie man eine Forschungsfrage mit den geeigneten Methoden in Einklang bringt, was wir mit diesen Methoden heute erforschen und noch erforschen wollen – und ganz nebenbei auch darum, wie es so ist, wenn die Mehrheit der Kolleg*innen Vögel sind – also „Dinos, die es geschafft haben“, mitten unter uns.

In dieser Folge erfahrt ihr …
… wie man eigentlich Intelligenz erforscht
… was die Hirne von Säugetieren und Vögeln eint und was sie unterscheidet
… wie man für wissenschaftliche Fragestellungen die richtigen Methoden findet
… welche Rolle Technik bei der Forschung spielt
… wie man für neurowissenschaftliche Grundlagenforschung eigentlich herausfindet, welche Tiere für die Forschung geeignet sind
… wie man mit Licht Zellen steuern kann
… ob das heißt, dass die Zukunft schon da ist
… und: was die KI-Entwicklung von Neurowissenschaftler*innen z.B. im SFB 1280 lernen könnte, um neuronale Netze vorbildgetreuer zu entwickeln als bisher geschehen

… uvm.

Zu unseren Gästen gibt es hier mehr zu lesen:
Roland Pusch >> & Jonas Rose >> 

Rainer Holls lyrische Zusammenfassung
zu Hören am Ende des Podcasts

Roland Pusch und Jonas Rose waren gleich zwei krasse Experten
Die uns Laien ein und – hoffentlich – für allemal erklärten
Das ein besonders hohes Maß an natürlicher Intelligenz
Sich garantiert nicht definiert über die Artennähe zum Mensch

Nein – so besonders sind wir nicht, vielleicht auch nicht immer so schlau
Man kann sein Verhalten auch spezialisieren ganz ohne ein breites know-how
So lange man weiß wo die Chips stehen gibt es keinen Grund sonderlich clever zu sein
Doch wenn sich der Wind dreht, die Umwelt sich ändert, dann werden die smarten die stärkeren sein

Dazu zählen wir Menschen, aber auch die lieben Tauben
Die werden oft unterschätzt, aber echt nicht zurecht, denn sie sind mindestens hinreichend schlau.
Sie sind handzahm und freundlich, arbeitsam und scheuen auch nicht
Den einen oder anderen langen Arbeitstag
Und in Bochum als Hotspot für Vogelkognition, steht die Arbeit mit den Tieren in einer langen Tradition
Ihnen verdanken wir manch legendären Fachbeitrag

Also natürlich nicht nur den Tauben – aber auch

Wir halten kurz fest: Vögel sind die Dinos die es geschafft haben
Die sich auch nach dem Kometen einer veränderten Welt äußert geschickt angepasst haben 
Mit einer evolutionären Linie getrennt von der des Menschen
Können wir trotzdem behaupten, dass Vögel intelligent sind

Aber wie machen das die Vögel mit ihrem ganz anders verschalteten Hirn?
Gibt es allgemeine Prinzipien die in beiden Gehirntypen wirken?
Daran forschen wir hier in Bochum, dafür werden die Tiere trainiert
Dafür werden Verfahren entwickelt und Methoden standardisiert
Dann wird ein Verhalten erlernt und danach internalisiert
So dass die Tiere dann instinktiv handeln, sozusagen automatisiert
Dann wird das Verhalten abgerufen und tausende Male probiert
Bis sich dann ganz plötzlich beim tausend und ersten Mal ein kleines Detail variiert
Wie sich das Verhalten dann ändert wird genauestens analysiert 
Und auch im Gehirn wird geschaut was passiert und aktive Bereiche markiert

Wir können sogar Zellen mittels Lichtstrahlen steuern
Können bestimmten ob Areale lieber schlafen oder feuern
Und können dann letztlich einzelne Funktionen beschreiben
Das klingt zwar echt krass und nach spaßigen Zeiten – ABER

Sind wir mal ehrlich…

Wir gehen hier zwar fast schon mechanisch vor

Doch ein Gehirn ist noch lange kein Zweitaktmotor
Doch vielleicht ist das ja die Gemeinsamkeit zwischen unseren Gehirnen
Das sind verschiedene Motoren die aber ähnlich funktionieren
Nicht die gleichen Strukturen, aber ähnliche Schaltkreise
Es zählt nicht die räumliche Anordnung, sondern lediglich die Arbeitsweise

Ja und um DIE besser zu verstehen, da gibt es noch viel zu erforschen und so lange das so bleibt
Kommen unsere Tauben und Krähen im Namen des Fortschritts weiter jeden Tag zur Arbeit

Staffel 2 Folge 8, Dezember: Keine Bange!

Auf dem Förderturm des deutschen Bergbaumuseums auf über 50 Metern begrüßt Rainer Holl in Folge 8 unseres Podcasts „Kannste vergessen?“ seine Gästin Beray Macit. Die Doktorandin und Verhaltenstherapeutin forscht im SFB 1280 zur Expositionstherapie. Was ist Angst? Und wie wird man Angststörungen wieder los? Das erfahrt ihr in unserer ersten Folge „außer Haus“. Und keine Angst: wir hören uns im neuen Jahr wieder!😊

In dieser Folge erfahrt ihr…
…was Forschende des SFB 1280 auf den Förderturm des Bergbaumuseums führt
…was eigentlich Angst ist
…ab wann man von einer Angststörung oder Phobie spricht
…was Agoraphobie und Panikstörungen sind
…wie wir uns erfolgreich unseren Ängsten stellen können
…wie sich die „Expo“ und Expositionstherapie gestaltet
…wie sich der Effekt der Konfrontationstherapie nachhaltig verstärken lässt
…wie man dem alltäglichen Grübeln und Sorgen entgegenwirkt
…und zuversichtlich in das neue Jahr startet.

…uvm.

Rainer Holls lyrische Zusammenfassung
zu Hören am Ende des Podcasts

 Angst Verlernen?

Mut – so schreibt der Duden
Bedeutet Angst zu überwinden
Doch was ANGST ist und was nicht
Lässt sich nicht immer gut begründen

Meide ich Höhen weil ich evolutionär halt so gepolt bin?
Weiß ich wirklich sicher, dass ich am Geländer nicht bedroht bin?
Bin ich sicher, dass das in mir eine ganz normale Angst ist?
Denn Ängste haben naturgemäß ja alle ne Bewandtnis…
Oder schränkt mich das Gefühl auf ne gewisse Weise ein?
Bin ich von der Angst gesteuert, entscheide ich noch frei?
Ist ein Leidensdruck vorhanden, den ich vielleicht gar nicht bemerke?
Oder leide ich im Gegenteil schon wenn ich nur dran DENKE

Auf einem Förderturm zu stehen – In Bochum
Mitten im Winter – Für die Forschung
Ich habe jetzt keine akute Höhenangst,
Doch es gibt schönere Wohlfühlorte

Die Grenze zur Phobie ist wenn die Wahrnehmung verzerrt ist
Wenn etwas objektiv nicht schlimm ist doch wir denken: Oh, gefährlich
Wenn ich zum Beispiel Angst habe, dass unter mir das Gitter bricht
Obwohl ich wissen sollte, dass das eigentlich nicht möglich ist

Dann gibt es nur einen Weg – der führt durch die Angst hindurch
Der Vermeidung als Symptom geben wir gar nicht erst ne Chance
Die Vermeidung wird vermieden – wir suchen die Konfrontation
Verlernen langsam unsere Angst – Extinktion durch Exposition

Dabei gibt es vieles zu beachten und jeder noch so kleine Schritt 
Ist genauestens geplant und folgt nem festgelegten Skript.

Doch das ist nur wichtig für die Menschen die sich die Experimente auch ausdenken 
Am wichtigsten bleibt aber, das die Proband*innen nicht einfach gedanklich auschecken
Sie sollen wenn möglich so lange es geht bewusst in der Situation bleiben
Nur so ist die Möglichkeit wirklich gegeben die alte Gehirnspur zu überschreiben 

Und wenn dann gelernt wird – Mir ist nichts passiert
Die Gefahr die ich sah, war nicht wirklich reell
Und dieses Gefühl sich dann konsolidiert
Am Computer trainiert, also dann virtuell

Dann ist das Extinktion quasi in Reinform
Hier leider nur verkürzt erklärt, aber dafür halt in allerbester Reimform

Staffel 2 Folge 7, Oktober: Hömma wer da forscht

A day in our lab – in Folge 7 unseres Podcasts „Kannste vergessen?“ schaut Rainer Holl hinter die Kulissen des wissenschaftlichen Alltags am Sonderforschungsbereich 1280. Was passiert tagtäglich hinter den Bürotüren oder in den Laboren? Wozu wird aktuell geforscht? Woran gearbeitet? Und wer macht diese Forschung möglich? Freut euch auf ein Hörspiel der ganz besonderen Art!

In dieser Folge erfahrt ihr…
…woran die Werkstatt der Fakultät für Psychologie schraubt
…warum Forschungsdatenmanagement so wichtig für den SFB ist
…welche Rolle Open Science spielt
…was für ein Verwaltungsmonster ein SFB ist
…was in den Laboren vor sich geht
…an welchen Forschungsfragen aktuell getüftelt wird
…wie gut Tauben und Menschen im Team arbeiten
…welche Möglichkeiten der SFB internationalen Forschenden bietet
… warum die Koordination eines SFBs viel Arbeit, aber vor allem jede Menge Spaß bedeutet

Mit diesem Beitrag nimmt der Sonderforschungsbereich 1280: Extinktionslernen am Fast Forward Science-Wettbewerb 2022/2023 unter www.fastforwardscience.de in der Kategorie #audiospezial teil!

Staffel 2 Folge 6, September: Volksdroge Internet?

Durch soziale Netzwerke scrollen, im Internet surfen, online shoppen oder Games spielen – wann aus einer leidenschaftlichen Nutzung des Internetangebots suchtartiges Verhalten wird und was dabei im Gehirn passiert – das erklären Oliver Wolf und Matthias Brand in der neuen Folge von „Kannste vergessen?“, dem Podcast des Sonderforschungsbereichs 1280 der Ruhr-Universität Bochum. Eine Empfehlung für alle „Kannste vergessen?“-Junkies da draußen!

In dieser Folge erfahrt ihr…
…warum Sucht nicht gleich Sucht ist

…wo Suchtverhalten anfängt
…wie sich eine Verhaltenssucht von einer stoffgebundenen Sucht unterscheidet
…was zur Kategorie der Internetnutzungsstörung dazu gehört und wie sie sich bemerkbar macht
…wie sich Stress auf Suchtprozesse auswirken kann
…was bei Internet-„Süchtigen“ im Gehirn passiert
…wie das 7-Telsa-MRT bei der Erforschung konkreter Süchte hilft
…wie die Forschung zum Extinktionslernen künftig zu Behandlungsmethoden beitragen kann

…uvm.

Rainer Holls lyrische Zusammenfassung
zu Hören am Ende des Podcasts

Das Internet ist “NEULAND” Das weiß man seit geraumer Zeit 
Doch wie gefährlich der Online-Konsum wirklich Darüber herrscht noch Ahnungslosigkeit


Wie süchtig macht das Internet? 
Und was gehört alles dazu? 
Also reden wir hier nur vom einfachen “Surfen”
 Oder gibt es da das eine oder andere Tabu?

Die Antwort lautet – JA 
Denn auch Pornographie-Sucht und Gaming-Disorder 
Gehören hier in den Diskurs 
Genau wie suchtartige Nutzung von Sozialen Netzwerken 
Und das Online Shopping im Überfluss

Doch Sucht ist nicht gleich Sucht 
Denn es gibt einen entscheidenden Unterschied 
Zwischen leidenschaftlichen Verhalten 
Und dem was man offiziell als Sucht ansieht

Wenn du abhängig bist hast du keine Kontrolle 
Du konsumierst einfach weiter und weiter 
Versuche dieses Verhalten zu ändern 
Werden höchstwahrscheinlich bald scheitern

Denn das Verhalten wird schlicht immer wichtiger 
Als alle anderen Bereiche des Lebens 
Man macht weiter trotz massiven Leidensdruck 
Ist die Hoffnung auf Besserung vergebens

Doch je besser wir es schaffen 
Die Mechanismen zu verstehen 
Desto besser die Intervention 
Je besser die Bildung über Suchtgefahren 
Umso einfacher die Prävention

Es ist nicht so, dass das Gehirn eines Süchtigen grundsätzlich anders funktioniert 
Die Probleme die wir hier beschreiben, die betreffen uns alle, auch wenn man das gerne ignoriert

Durch die permanente Erreichbarkeit 
Schaltet heute niemand mehr ab 
Wir sind es gewohnt immer online zu leben 
Keine Trennung von Freizeit und Job

Dieser Stress wird bekämpft durch die Nutzung von Apps 
Deren Nutzung uns wiederum stresst 
So entsteht dann ein Kreislauf der Dauerbelastung 
Den man nicht mehr so einfach verlässt

Man kann uns das allerdings auch nicht verübeln 
Denn in unser aller Gehirn 
Arbeitet ein altes Belohnungssystem 
Das evolutionsbiologisch funktioniert

Dazu kommt noch ein Überfluss 
An Kanälen, Geräten und Content 
Das Süchte erst ermöglicht 
Weil sie dich einholen auch wenn du davonrennst

Doch nicht jeder der das Smartphone nutzt 
Wird dadurch gleich zum Junkie 
Nur weil man gerne online ist 
Ist das nicht gleich ein Manko

Man könnte sagen wir sind gerade In der digitalen Pubertät 
Wo wir erstmal checken müssen 
Was ganz gut und was halt gar nicht geht
Wir sollten immer kritisch bleiben 
Im eigenen Konsumverhalten 
Und uns dann und wann daran erinnern 

Auch ab und an mal abzuschalten

Staffel 2 Folge 5, August: Dem Schmerz auf die Pelle rücken

„Dem Schmerz auch Leere innewohnt“ – die Liebe zur Poesie von Emily Dickinson teilt Rainer Holl mit seiner Gästin in Folge 5 unseres Podcasts „Kannste vergessen?“. Zum Bergfest begrüßt unser Moderator die arrivierte Lern -und Gedächtnisforscherin, Neuropsychologin und Expertin für Extinktion, Prof. Dr. Dr. h.c. Dr. h.c. Herta Flor. Die wissenschaftliche Direktorin des Instituts für Neuropsychologie und Klinische Psychologie ist live vom Zentralinstitut für Seelische Gesundheit aus Mannheim zugeschaltet. Das Gespräch? Begeisternd, Bereichernd, Beeindruckend! Viel Spaß beim Hören!

In dieser Folge erfahrt ihr…
…wie Schmerz entsteht und ein Eigenleben entwickeln kann
…welche Faktoren die Chronifizierung begünstigen
…was die Plastizität des Gehirns ist
…warum Extinktionslernen ein Schlüssel für moderne Therapiemethoden ist
…warum geteiltes Leid nicht immer halbes Leid bedeutet
…zu welchen Therapieformen und Trainings aktuell geforscht wird und wie sie sich kombinieren lassen
…wie zum Beispiel Avatare oder Cannabinoide unterstützend helfen können
…wie man mit angenehmen Dingen dem Schmerz entgegenwirken kann

…uvm.

Rainer Holls lyrische Zusammenfassung
zu Hören am Ende des Podcasts

Über Schmerzen zu reden macht viele benommen
Dem Thema kann jener nur schwerlich entkommen

Der sich aktiv der Forschung verschrieben hat
Oder chronisch von Schmerzen getrieben ward
Es gibt da sehr wenig dazwischen…

Doch bevor ich nun fortfahre mit meinem Dichten
Kurz noch ein Check von vorhandenem Wissen
Denn auch hier dürfen wir Extinktion nicht vergessen

Extinktion – dieser komplexe, fragile Prozess
Manchmal hocheffektiv, wenn auch leicht kapriziös
Ist so wichtig zum Beispiel zum Schmerzen verlernen
Und trotzdem kann die Extinktion so leicht durch Fremdeinfluss gestört werden
Sie ist wie eine zarte Pflanze…

Doch wenn man sie hegt und sie pflegt und versteht
Wie sie wirkt im Gehirn und was wirklich geschieht
Dann hat man neben klassischer Psychologie
Gegen chronischen Schmerz eine gute Therapie

Der akute Schmerz an sich ist zunächst mal nichts Schlimmes
Von ihm können wir lernen, er gibt uns den Hinweis
Zum Beispiel leg nicht deine Hand auf den Herd
Für unsere Gesundheit hat Schmerz einen Wert

Jedoch nicht wenn er plötzlich ein Eigenleben führt
Wenn keine Link mehr besteht von Impuls zum Gefühl
Dann ist dieser Lerneffekt fehlgeleitet
Was dem chronischen Schmerz dann den Weg bereitet

Doch das Schmerz–Chronifizierung-Risiko lässt sich vermindern
Durch die Maximierung unseres Fokus vor allem auf die Dinge
Die sich positiv auswirken, nicht nur auf das was gerade weh tut
Sondern auch zu schauen wo geht es mir eigentlich gerade eher gut

Und auch wenn wir nicht selber von dem steten Schmerz betroffen sind
Macht es wohl im Umgang mit Menschen die uns nah stehn’ Sinn
Uns auch zu kümmern wenn es unseren Partner*innen gut ist
Nicht nur dann wenn gerade wieder mal der Schmerz ganz doll akkut ist

Auch mal Dinge tun die Spaß machen und nichts mit Schmerz zu tun haben
So nehmen wir dem Schmerz die Macht und lernen einen neuen Umgang
Mit angenehmen Dingen die dem Schmerz aktiv entgegenwirken
Wir wollen Schmerz nicht nur aushalten, wir wollen ihm auf die Pelle rücken

Das schlimmste was wir tun können ist inaktiv zu bleiben
Denn wenn wir gar nichts machen, dann verstärkt sich unser Leiden
Darum gibt es heute Trainings, und konkrete Methoden
Mit denen wir Schmerzpatient*innen aus ihrem Teufelskreis rausholen

Und dafür gehen wir sogar in gänzlich virtuelle Räume
Wo unsere physische Gestalt durch einen Avatar betreut wird
Der die Ängste die wir mit uns tragen selber gar nicht spüren kann
Und er mit uns an seiner Seite stellvertretend üben kann

Wenn dazu noch zu rechten Zeit ein Canabinoid gereicht wird
Kann man davon ausgehen, dass das Schmerzempfinden neu geeicht wird
Und dennoch müssen wir es schaffen Therapien zu optimieren
Immer neue Trainingseinheiten daraus zu kombinieren

Denn wie Emily Dickinson schrieb,
[Der Schmerz] kennt keine Zukunft, nur sich selbst, seine Endlosigkeit birgt dies, was war, – dass es erhellt künftige Leidenszeit.

Staffel 2 Folge 4, Juli: What is mind?

„What is mind?“ – In Folge 4 von „Kannste vergessen?“ stellt Podcast-Host Rainer Holl die großen Fragen zum menschlichen Geist. Zu Gast sind die großartigen Denker und Wissen-Vermittler Albert Newen, Professor für Philosophie mit Schwerpunkt Philosophie des Geistes sowie Onur Güntürkün, Professor für Biopsychologie und Sprecher des SFB 1280. Freut euch auf ein Disziplinen-übergreifendes Gespräch, spannende Erkenntnisse, unterhaltsame Anekdoten und anschauliche Beispiele.

In dieser Folge erfahrt ihr…
…was Biopsychologie und Philosophie unter „Geist“ verstehen
…wofür wir unser Gedächtnis brauchen
…warum und wie wir uns selbst täuschen
…welche kognitiven Fähigkeiten wir mit anderen Lebewesen teilen
…warum Tauben besonders geeignet sind, um Gedächtnisprozesse zu erforschen
…welche Facetten des Ichs im Tierreich zu finden sind
…welche kognitiven Fähigkeiten KI-Systemen fehlen
…warum fächerübergreifende Forschung so wichtig ist

uvm.

Rainer Holls lyrische Zusammenfassung
zu Hören am Ende des Podcasts

WHAT IS MIND!?

What is LOVE – fragte einst Haddaway
Und wollte die Liebe verstehen
What is MIND fragen wir uns heute
Beim Blick auf unser Betriebssystem

Durch unser Denken entsteht das
Was wir als GEIST erst definieren
Es ist die Vielzahl der Systeme 
Die unser ICH konstituieren

ES arbeitet in unserem Hirn
In kleinen Teams SO effizient 
Und gut vernetzt, dass man die Teams 
Als einzelne oft nicht erkennt

All die verwobenen Prozesse
Treten selten einzeln auf
EINZELN etwas zu betrachten
Stellt sich als gar nicht einfach raus

Am Ende ist auch unser Kopf
Nichts anderes als ein Computer 
Je besser DER gewartet wird
Desto besser funktioniert er

Ab und an mal Tabs zumachen
Updates regelmäßig laden 
Und wenn man fertig ist mit Arbeiten
Rechner auch mal runterfahren

Doch noch sind die Rechner und auch die KIs
Meist spezialisiert auf ne Sonderbegabung
Ihnen fehlt unsere kognitive Flexibilität
Durch die wir dynamisch Probleme umfahren

Wir bleiben agil in unserem Geist
Und wenn unsere Welt sich verwandelt
Dann wandelt sich auch was wir wissen zu glauben
Das Gedächtnis ist nicht festgenagelt

Als Teil unserer Überlebensmaschine
Passen wir unsere Erinnerung an
Das hat nichts mit Verdrängung oder Lügen zu tun
Das ist einfach ein natürlicher Vorgang

Selbstbetrug ist Job genug
Könnte man böswillig sagen
Doch vielmehr geht es darum
Konstanz für Bewährtes zu bewahren

Vielleicht ist unser brilliant mind doch nicht so perfekt
Vielleicht hat die Natur das aber auch genau so ausgeheckt
Letztlich sind wir mit den Dingen die wir können nicht allein
Im Tierreich liegt der Ursprung für alle unsere Fähigkeiten

Es ist alles schon mehr oder weniger irgendwo vorhanden

Gut, nicht jedes Tier erkennt sich selbst
Beim Spiegeltest – wenn dann doch
Dann reagiert es trotzdem nicht
Am Ende fehlt ihm halt der Bock

Will man eine Grenze ziehen
Zwischen Geist von Mensch und Tier
Lässt sich diese Grenze
Nicht so einfach definieren

Wir haben weitaus mehr gemeinsam 
Als so mancher das noch glaubt
Gut… Unser MIND hat in der BREITE
Ein paar SKILLS mehr dann doch schon drauf

Doch ganz egal wie fit wir sind
Wie kreativ und einfallsreich
Es nützt uns nichts wenn unser Geist
Für Neues nicht stets offen bleibt

Staffel 2 Folge 3, Juni: Wenn das Immunsystem Karate lernt

In Folge Drei unseres Podcasts „Kannste vergessen?“ begrüßt Rainer Holl ein (immun)starkes Forschungsteam vom Institut für Medizinische Psychologie und Verhaltensimmunbiologie des Universitätsklinikums Essen. Martin Hadamitzky und Laura Heiß-Lückemann erforschen in einem Teilprojekt des SFB 1280 unser Immunsystem und gehen dabei der Frage nach, wie Lernen unsere Immunität formt.

In dieser Folge erfahrt ihr…
…was das Immunsystem eigentlich ist und wie es lernt
…was geschmackassoziatives Lernen ist
…was sich hinter dem Akronym DREADDs verbirgt
…wie man die Extinktion einer gelernten Immunantwort aufrechterhalten kann
…wie Immun-Tuning aussehen könnte
…wie man künftig mit reduzierter Medikamentendosis und neuen Lernprotokollen den Heilungsprozess von Organ-Transplantierten unterstützen kann

…uvm.

Rainer Holls lyrische Zusammenfassung
zu Hören am Ende des Podcasts

Der menschliche Körper an sich ist fragil
Für Attacken von Außen ein gängiges Ziel


Doch gibt es ne Abwehr die wir aktivieren
Wenn Bakterien und Viren uns hart attackieren

Ein komplexes System aus verschiedenen Zellen
Übernimmt die Verteidigung in mehreren Wellen
Das Immunsystem der ersten Antwort startet einen Gegenangriff
Gefolgt von einer zweiten Welle die noch viel spezifischer ist

B-Zellen bauen Antikörper gegen jene Antigene
Die die T-Zellen schnell erkennen und die Info weitergeben
Hier greift ein Rädchen ins andere – was hier passiert ist höchst komplex
Hormone, Nerven und Immunzellen – alles ist mit allem vernetzt

Das ist ein Teil der Hardware unseres Körpers – UND OBWOHL
Es eigentlich fast perfekt ist gibt es auch noch Luft nach oben
DIE mobilen Wächter kann man nämlich auch trainieren
Kann sie mit Hilfe süßer Reize ganz gezielt konditionieren
Das ist SO als würden WIR ein Software-Update programmieren
Um die Leistung des Immunsystems dadurch zu optimieren

So wie Neo in Matrix auf Knopfdruck Kung-Fu lernt
Und die Hunde von Pavlov durch Glockenklang speicheln
So kann unser Körper durch Assoziierung 
Spezielle Aktionen impulsbasiert speichern

Doch zunächst klappt dieser Vorgang vor allem in Ratten
Beim Menschen nur bedingt – 
Doch es sieht derzeit so aus als ob es der Forschung bald gelingt
Dieses Prinzip auch für uns Menschen umzusetzen
Und so die Dosen an Medikamenten für Patienten zu begrenzen

Das Immunsystem kann lernen – so viel war schon länger klar
Doch ab jetzt greifen wir dabei gezielt unter die Arme
Kein Placebo Effekt – Wir ziehen Pavlov zu Rate
Und wer weiß – so lernt unser Immunsystem am Ende noch Karate

Staffel 2 Folge 2, Mai: Schläfst du schon?

In Folge 2 unseres Podcasts „Kannste vergessen?“ begrüßt ein müder Moderator zwei aufgeweckte Schlaf-Experten. Zu Gast bei Rainer Holl sind: Michael Nitsche, Professor und Leiter der Abteilung Psychologie und Neurowissenschaften am Leibniz-Institut für Arbeitsforschung in Dortmund und Projektleiter im SFB 1280 sowie Lars Dittrich, Wissenschaftsredakteur bei MaiLab, der bei SFB-Sprecher Onur Güntürkün promoviert hat. Freut euch auf eine erquickende Folge und wertvolle Schlaftipps von den Profis.

In dieser Folge erfahrt Ihr…
…was Schlaf eigentlich ist und warum wir schlafen
…was im Gehirn passiert, wenn wir schlafen
…was Chronotypen sind und wie sie unsere kognitiven Funktionen beeinflussen
…welche Rolle Schlaf bei der Gedächtnisbildung spielt
…wie Schlaf sich auf unsere Gesundheit auswirkt
…was es mit dem Mittagschlaf auf sich hat
…was euch beim Einschlafen hilft

…uvm.

Rainer Holls lyrische Zusammenfassung
zu Hören am Ende des Podcasts

Schlafen ist mehr als ein Hobby
Viele Menschen und Tiere tuns täglich


Manche sind darin sehr gut
Und andere… die scheitern kläglich

Wobei täglich sollte man jetzt nicht falsch verstehen
Die meisten schlafen erst wenn die Sonne untergeht
Das Tageslicht nämlich diktiert uns den Rhythmus 
So das wir stets wissen, wann man ins Bett muss

Das nennt man zirkadiane Regulierung
Unsere innere Uhr und Zeit-Kalibrierung
Und die funktioniert ziemlich gut!
Einen störenden Faktor, den gibt es dann doch schon
Und zwar die bläulichen Lichter von unseren Smartphones

Bei der Vorbereitung des Schlafes, empfiehlt sich ein gutes Prozedere 
Also nicht nur das Putzen Zähne – sondern richtige Schlafhygiene
Die hängt davon ab, zu welchem Team man gehört
Ist man morgens schon fit oder nachts erst at WORK
Ja Lerchen und Eulen sind ganz schön verschieden
Nur wenn die Zeit umgestellt wird, müssen beide sich verbiegen

Doch ob Lerche oder Eule – wenn wir mal schlafen 
Dann kann unser Körper so richtig was schaffen
Gedanken im Kopf werden neu einsortiert
Zellen erneuert und regeneriert
Gerade erlerntes wird konsolidiert 
Und im Traum werden ganz neue Welten kreiert
Wir setzen die Menschenmaschine in Stand
Ich find daFÜR das wir bewusstlos sind ist das schon allerhand.

Manche sind Profis – die träumen LUZIDE
Das heißt wenn die wollen, können die im Schlaf fliegen – WOW

Doch das soll für uns jetzt die Latte nicht sein
Hauptsache ist ihr zwingt euch nicht in etwas rein
Was absolut nicht eurem Rhythmus entspricht
Also etwa 6- 8 Stunden – das wäre super –  aus fachlicher Sicht

Aber lasst euch durch Statements wie dies nicht beirren
Also wie viele Stunden bei wem WAS bewirken
Ihr findet schon selbst heraus wie eure Uhr tickt
Und wann ihr euch wie lange selber ins Bett schickt

Müde geht ihr dann zur Ruhe
Schließet eure Äugeln zu
Wenn ihr dann morgen fit erwacht
Habt ihr alles gut gemacht

Gute Nacht!

Staffel 2 Folge 1, April: Auf Anfang

Wieso Stress nicht per se schlecht und Sport ein guter Brain-Booster ist, erklärt Postdoktorandin Valerie Jentsch unserem Moderator Rainer Holl in Folge 1 unserer brandneuen Staffel von „Kannste Vergessen?“, dem Podcast des Sonderforschungsbereiches 1280 der Ruhr-Universität Bochum. Schnürt eure Sportschuhe, ladet die Folge herunter und viel Spaß beim Hören!

In dieser Folge erfahrt Ihr…
…wie die neue Staffel klingt und was wir vorhaben
…was eine Emotion ist und wie sie sich bewusst regulieren lässt
…was wir tun können, um uns das Neuanfangen und Neulernen zu erleichtern
…welche positive Rolle Stress dabei spielen kann
…warum Sport auch ein Stressor ist
…welche Arten von Bewegung in welcher Intensität besonders positive Effekte für unser Gehirn, das Lernen und das Wohlbefinden haben. 

…uvm.

Rainer Holls lyrische Zusammenfassung
zu Hören am Ende des Podcasts

Alles Neu, alles besser, alles interaktiver
Gleicher Podcast, neue Staffel, alles innovativer


Das Ziel ist noch das gleiche, wir wollen Wissen vertiefen
Und dazu dient beizeiten auch ein lyrischer Quickie – wie dieser

Die Dinge einfach zu erzählen und auf Fakten zu pfeifen
Das ist ein Leichtes, doch das soll uns hier als Standard nicht reichen
Sich verständlich auszudrücken und bei den Fakten zu bleiben
Ist die Mission der wir uns jede Folge aufs Neue verschreiben

Und heute haben wir gelernt, das Stress nicht immer gleich schlecht ist
Das er beim Lernen helfen kann, wenn man beim Timing geschickt ist
Also nach dem Lernen stressen ist eine gute Strategie
Dann wird das Wissen das wir brauchen besser konsolidiert

Und wenn man gerade nicht weiß, wie man SICH Stress besorgt
Dann heißt die Lösung hierfür einfach – Mensch, mach halt mehr Sport
Ein bisschen Joggen durch den Park gefolgt von 15 Liegestützen
Es ist egal was du auch machst, Hauptsache, du kommst ins schwitzen

Denn Sport ist eigentlich selbst ein Stressor
Auch wenn es gar nicht so scheint
Doch dieser Stress ist GUT fürs Hirn
Und auch für Fitness und Gesundheit

Das Motto lautet also – 
Aufstehen, rausgehen, Arsch bewegen
Um Guten Stress herbeizuführen
Das ist und bleibt der beste Booster
Für Körper, Seele, Herz und Hirn

Staffel Eins

Staffel 1 Folge 10, Oktober: Wir ham wat zu feiern

Zum fulminanten Staffelfinale unseres Podcasts „Kannste vergessen?!“ begrüßt Rainer Holl die jungen Wissenschaftlerinnen Carolin Konrad und Lina Neuhoff vom Lehrstuhl für klinische Kinder- und Jugendpsychologie. Außerdem wird gefeiert! Rainer und Onur Güntürkün, Podcast-Stammhörer und Headmaster des SFB 1280, stoßen an auf vier weitere Jahre Spitzenforschung im Sonderforschungsbereich und eine neue Podcast-Staffel!

In dieser Folge erfahrt Ihr…
… wie Säuglinge und Kinder lernen und verlernen
… ob Kleinkinder neuerlernte Informationen möglicherweise komplett vergessen können
… wie Experimente dazu aussehen und wie aufwendig sie sind
… warum der Hippocampus Forschende verrückt macht
… warum es herausfordernd und zugleich wichtig ist, wahr und einfach zu erklären
… wie es mit dem Podcast weitergeht

…uvm.

Onur Güntürküns spontane Abschlussworte zur ersten Podcastreihe 
Zu Hören am Ende des Podcasts

„Ich glaube, wir müssen unbedingt weitermachen. Dieser Podcast ist ein Riesenerfolg, wir sind mehrere tausendmal heruntergeladen worden. Die Leute haben ein Interesse daran und wir werden entweder in diesem Format oder auch in einem anderen unbedingt weitermachen. Denn ich kann das immer wieder nur sagen, das was wir Forschenden herausbekommen, bekommen wir mit dem Steuergeld der Menschen raus. Und die haben ein Recht auf eine unterhaltsame, aber auch adäquate Art und Weise zu hören, warum das passiert. Die Schwierigkeit dabei ist die Dinge wahr zu erzählen und trotzdem einfach. Denn die Dinge einfach zu erzählen und dabei falsch, das ist leicht. Aber das sie richtig bleiben und trotzdem verständlich, das ist auch das was wir in diesem Podcast versucht haben und ich glaube es ist auch gut gelungen.“

Staffel 1 Folge 9, September: Hip, Hipper, Hippocampus

In der neunten Folge unseres Podcastes „Kannste vergessen?“ begibt sich Rainer Holl mental auf eine Reise in eine ganz besondere Hirnregion: den Hippocampus. Seine Reisebegleiter? Zwei erfahrene Wissenschaftler, die schon seit Jahren dazu an der Ruhr-Universität forschen: Nikolai Axmacher, Professor für Neuropsychologie und Sen Cheng, Professor für Computational Neuroscience.

In dieser Folge erfahrt Ihr…
…was der Hippocampus ist, wo er im Gehirn sitzt und was seine Aufgaben sind
…welche unterschiedlichen Formate eine Erinnerung haben kann
…wie sich verschiedene Kontexte auf die Leistung des Gedächtnisses auswirken können
…wie sich Spuren von Erfahrungen im Gehirn aufspüren lassen
…wie man komplexe, neuronale Netzwerke mit mathematischen Modellen und Computersimulationen vereinfachen und besser studieren kann
…welche Rolle dabei KI und Roboter spielen

…uvm.

Rainer Holls lyrische Zusammenfassung
zu Hören am Ende des Podcasts

Zu Beginn eine Quizfrage!
Was haben das menschliche Gehirn und die Gäste in unserem Podcast gemeinsam?  
 
Genauso wie die Lebensläufe der SFB1280 Garde
Ist das Gehirn eine Ansammlung gewundener Pfade
 
Von quantitativer Physik und theoretischer Philosophie
Geht es schließlich in die Klinik  
Mit Empirie gegen Epilepsie
Wenn im Nanobereich der Bezug zu den Menschen fehlt
Wenn man Zeitangaben in Femtosekunden zählt
Wenn man denkt das kann nicht alles sein – dann gibt es nur eins
Den Wechsel in die Computational Neuroscience
 
Und da hat jeder sein Steckenpferd – oder manchmal auch ein See-Pferdchen
Wobei der Hippocampus in der Forschung sehr begehrt ist
Denn ohne die beiden Campi kann kein neues Wissen entstehen
Das wäre so wie unseren Podcast hören und am Ende dann noch nichts verstehen
Weil die Infos die ihr aufnähmt nicht gespeichert werden könnten
Das Gedächtnis würde ganz allmählich auseinanderbröckeln
Wobei DAS GEDÄCHTNIS ist nicht die GENAUESTE Bezeichnung
Es ist keine schwarze Box im Hirn mit klarer Wegbeschreibung
Es ist viel mehr ein System, Modular komplex vernetzt
Von Gefühlen und von Strömen von Gedanken durchsetzt
In dem Erinnerungen neuronale Spuren hinterlassen
Die sogenannten Engramme – auf deren Suche wir uns machen
 
Und um besser zu verstehen
Welche Wege im Gehirn
Wie und auch auf welche Weise
Miteinander wie verzweigt sind
Müssen wir das modellieren
Möglichst einfach simulieren
Nicht verkomplizieren
Und den Überblick verlieren
Ein paar Gleichungen formulieren
Und dann Thesen postulieren
Wie Neuronen kommunizieren 
Und in Netzwerken interagieren
 
Klingt einfach – ist relativ kompliziert
Wir machen es trotzdem
UND BAUEN DAS DANN IN EINEN ROBOTER EIN – BAM!
Weil Verhalten immer stattfindet in der REALEN Welt 
Einer echten Umgebung von komplexer Gestalt
Deswegen der Roboter! Und dann simulieren damit räumliche Navigation!
Hallo!? Wie geil ist das!?
 
Es gab noch so viel mehr von dem ich hier berichten könnte
Allerdings sprengt das dann wirklich unsere zeitliche Grenze
 
Zum Schluss noch ein Tipp für all jene die oft zweifeln
An der Welt, an sich selbst an alltäglichen Breitseiten
Nicht die Lösung für alles, aber hilfreich und weitreichend
Ist hin und wieder mal, eine mentale Zeitreise.

Staffel 1 Folge 8, August: Kleinhirn an Großhirn

„Ich bin Fan vom Kleinhirn“ – In Folge acht lässt sich Moderator Rainer Holl von den Forscherinnen Melanie Mark, Professorin für Verhaltensneurobiologie, und Dagmar Timmann-Braun, Professorin für Experimentelle Neurologie, für eine ganz besondere Region unseres Gehirns begeistern: das Kleinhirn oder Cerebellum.

In dieser Folge erfahrt Ihr…
… was das Cerebellum ist und wo es sitzt
… was die vielen und vielfältigen Funktionen des Kleinhirns sind
… warum die nicht-motorischen Fähigkeiten bislang unterschätzt und unterforscht blieben
… wie neuste Techniken die Kleinhirnforschung vorantreiben
… was passiert, wenn das Kleinhirn nicht funktioniert
… wie sich eine Ataxie bemerkbar macht und was helfen könnte
… wie das Maus-Modell die Suche nach Medikamenten unterstützt
… warum der Otto-Sketch über das Kleinhirn mehr als zutreffend ist
… warum Bochum das Hawaii des Ruhrgebiets ist

…uvm.

Rainer Holls lyrische Zusammenfassung
zu Hören am Ende des Podcasts

Das unterschätze Geschwisterchen
 

Das menschliche Gehirn — unendliche Weiten
Die komplexen Strukturen lassen sich kaum beschreiben
Doch Forscher bemühen uns dennoch zu zeigen
Auf welche ganz wunderbar rätselhafte Weisen
Die verschiedenen Areale funktionieren, was sie leisten
Zum Beispiel das Cerebellum — man kennt es auch als Kleinhirn
Bislang wurde dieser Bereich im gemeinhin
Eher spärlich behandelt — So wie das mittlere von Dreien

Also wenn das Kleinhirn und seine Nachbarareale jetzt Geschwister wären
Für die Metapher und den Reim setze ich das nun einfach mal voraus.

Das Kleinhirn hat noch sehr viele unbekannte Ecken
Auch nach Jahren der Forschung gibt es Neues zu entdecken
Mit besserer Technik bekommen wir mehr Einblick
Entdecken neue Funktionen die das Kleinhirn sich vornimmt
Es zeigt sich mal wieder: Das Ganze ist größer, als die Summe seiner Teile
Alles was das Großhirn tut, benötigt auch das Kleinhirn

Es hilft uns motorisch zu lernen,
Es steuert unsere Bewegung
Funktioniert das Kleinhirn fehlerhaft
Wirkt es so, als hätte man Seegang
Das wusste man schon länger — Aber es kann noch sehr viel mehr als das…

Das Kleinhirn prädiziert, evaluiert und dezidiert für uns
Kurz gesagt es schaut es für uns ein Stückchen in die Zukunft
Es trifft Voraussagen darüber was alles schief gehen könnte
Und so manches Missgeschick findet so doch ein gutes Ende


Das Cerebellum — die stille Heldin
Die Dirigentin des Gehirns
Die Symphonie unserer Gefühle
Wird durch ihre Hand geführt

Damit das Kunststück gelingt
Dafür braucht man echte Power
Genauer gesagt 80% aller Neuronen
Und einen ausgeklügelten Bauplan

Und diesen Bauplan, diesen Schaltkreis
Den lernen wir immer besser verstehen
Zum Beispiel durch die Arbeit unserer Forscherinnen hier am SFB

Das Gute ist, es bleibt recht spannend
Das Wissen in diesem Bereich explodiert
Es wird jetzt schon an Menschen gezielt therapiert
Bestimmte Symptome medikamentiert
Das heißt aus Theorie und aus Forschung wird Praxis formuliert

Das unterschätze Geschwisterchen überrascht uns auch weiterhin
Vielleicht war es das was Otto meinte als er sagte:
Großhirn an Kleinhirn —
Vielen Dank für den Tipp, Faust einfahren, Blutdruck senken
Die Sinfonie der Emotionen, wäre ohne das Kleinhirn nicht zu denken.

Staffel 1 Folge 7, Juli: Weißte noch? 

I am still confused, but on a higher level” – In der siebten Folge unseres Podcastes „Kannste vergessen?“ ist Harald Lachnit, Professor für Experimentelle & Klinische Biopsychologie an der Philipps-Universität Marburg und Leiter des Projekts 15 unseres Sonderforschungsbereiches zu Gast bei Rainer Holl und berichtet aus 35 Jahren Forschung.

In dieser Folge erfahrt Ihr…
…was (assoziatives) Lernen ist
…wie Umwelt und Kontext unser Lernen beeinflussen
…wie man Lernprozesse untersucht
…was experimentelle Lernforschung ist

…uvm.

Rainer Holls lyrische Zusammenfassung
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Du lernst nicht für die Schule…
Du lernst hier für das Leben.
 
Diesen Spruch hat man mir früher häufig versucht einzureden
 
Doch was dieses Lernen jetzt mal wirklich zu bedeuten hat
Das ist etwas das ich wohl bis heute nicht verstanden hab
 
Ich mein ich weiß ich mach was und vielleicht denk ich mir das war toll
Und beim nächsten Mal mach ich das dann nochmal genau so weil
Ich eben gelernt habe, dass diese Art zu Handeln mir
Weiter hilft und daher eine gute Strategie darstellt
 
Wir lernen nicht nur WAS zu tun ist
Sondern vor allem auch WANN und WARUM
Ohne die richtige Motivation
Bleiben wir so gesehen – ja, jetzt nicht dumm
 
Aber ohne echte Anreize, bringt uns das beste Wissen nichts
Erst wenn man uns motiVIERT, wird gelerntes freigesetzt
Doch davon hat man mir jetzt früher leider nicht so viel erzählt
Darum habe ich mich in der Schule wohl auch so gequält 
 
Doch nicht nur in der Schule greift die Logik die ich grad beschrieb
Auch bei aktuELLEN Themen macht es einen Unterschied
Ob WIR zu nem Problem jetzt einfach nur die nackten Fakten wissen 
Oder unser Handeln wirklich anpassen und uns verbessern
 
Darum macht es auch Sinn wenn zum Themenbereich LERNEN forscht
Nicht nur IN das Hirn zu gucken – das dieses Verhalten formt
Sondern auch die Umstände des Lernens besser zu verstehen
Weil Lernen nicht nur im Gehirn passiert, sondern auch im Geschehen
Das die Lernenden umgibt
Das uns fördert oder hindert
Uns zurückhält oder schiebt
Das Wissen mehrt oder es mindert
Ich weiß, das klingt jetzt kompliziert
Diese Verwirrung will ich lindern
Ich wollte ja eigentlich nur am Ende pointiert daran erinnern…
 
Dass der Mensch nicht nur FÜR das Leben lernt
Die Aussage ist stark verkürzt.
Lernen ist vielmehr ein Synonym
Und es heißt, dass man am Leben ist.  

Staffel 1 Folge 6, Juni: Wo dat Herz schneller schlägt

In Folge sechs begrüßt Moderator und Hobby-Neurologe Rainer Holl die technical wizards Tobias Otto, Diplom-Ingenieur und Thomas Ernst, Doktor der Neurologie und Diplom-Physiker, die mit ihm den Maschinenraum des Sonderforschungsbereiches betreten. Gemeinsam werfen sie die Motoren an und bringen mit Schrauben und Kabel Forschung erst so richtig zum Leuchten.

In dieser Folge erfahrt Ihr
…WIE am Sonderforschungsbereich geforscht wird und warum dieses WIE so wichtig ist
…wer die technischen Zauberer hinter den Kulissen sind
…wie man mit einem Magnetfeldtomographen Bilder erzeugt und was diese abbilden
…wie man mit umfangreichen Datensätzen umgeht arbeitet

…uvm.

Rainer Holls lyrische Zusammenfassung
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Warum Genie und Magie so nahe beieinander liegen

Die Wissenschaft ist ein Abenteuerland
Eine Welt voller Rätsel und Mythen
Es gibt vieles zu Lernen und viel zu entdecken
Doch vor manchem da muss man sich hüten

Es gibt dort Hürden und Hindernisse
Geheime Fallen und auch hinderliche
Hundsgemeine falsch gelegte Fährten
Die selbst gestandene Gelehrte – in die Irre leiten können
Das kostet Zeit und Geld vor allem aber: Nerven

Es gibt Pläne zu schmieden und du brauchst Strategien
Um auf jedem Gebiet geschickt zu navigieren
Doch um diesen Anspruch zu realisieren
Da braucht es hin und wieder: Magie

Wir brauchen Magier*innen, wir brauchen Technik Nerds
Wobei das greift zu kurz–
Weil zu wahrer Zauberei stets mehr als Technisches Know-How gehört
Wir brauchen Bastler, Tüftler, Held*innen der IMAGINATION
Aus deren Köpfen werden selbst in kleinsten Laboren – große Ideen geboren

Sie sammeln Daten und Fakten nicht in staubigen Akten
Sondern Online und weltweit verfügbar
So das alle die wollen darauf zugreifen können
Das erleichtert die Forschungsarbeit spürbar

Wir brauche die Menschen die Forschen
Wir brauchen ihr wertvolles Wissen
Doch ebenso wichtig sind all die
Akteur*innen hinter den Kulissen

Denn die Wissenschaft BLEIBT ein Abenteuerland
Und da besteht man bestimmt nicht alleine
Es braucht jemand mit Spieltrieb und Weitsicht
Und viel Fantasie dicht an unserer Seite.

Denn egal wieviel Geld, Zeit und Technik wir haben
Es wird mehr als nur dieses benötigt
Erst durch die richtigen Prise Magie
Werden Forschungserfolge ermöglicht

Staffel 1 Folge 5, Mai: Dat geht unter die Haut

Wie lassen sich Gene ein- und ausschalten? Zum Bergfest unseres Podcastes „Kannste vergessen?“ begrüßt Rainer Holl in der fünften Folge Robert Kumsta, Professor für Genetische Psychologie an der Ruhr-Universität Bochum. Freut Euch auf einen Crashkurs in Epigenetik!

In dieser Folge erfahrt Ihr…
…was eigentlich Epigenetik ist
…wie epigenetischen Mechanismen funktionieren
…welche Umwelteinflüsse und psychosozialen Erfahrungen mit zellulären Prozessen interagieren können
…wie frühkindliche Entwicklungsphasen nachhaltig unser Epigenom und somit unser Leben, unsere Gesundheit, unser Verhalten im Erwachsenenalter prägen 

…uvm.

Rainer Holls lyrische Zusammenfassung
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Das geht unter die Haut
 
Wie gut oder wie schlecht gerüstet
Wir durch unser Leben gehen
Hängt gelegentlich zusammen
Mit dem Zustand unserer Gene
 
Nicht der von denen die wir erbten
Sondern der von jenen Genen
Die durch Einflüsse von außen
Nicht mehr jeden Test bestehen
 
Die Lesbarkeit ist mehr so geht so
Viel zu dicht sind sie gepackt
Auf manche hat man gar keinen Zugriff
Als hätte man das Gen gehackt
 
Und wie es Kinder so ergeht
Denen eben jene Gene fehlen
Die sie zur Entwicklung brauchen
Um später nicht im Life zu failen
Und welche Regeln gelten
Wenn’s um Einflüsse von außen geht
Kann man sagen wann genau
Ein Schaden am Genom entsteht
Und ist das alles umkehrbar
Oder ziemlich festgelegt
Diesen Fragen haben wir uns heute etwas – naja angenähert…
 
In unserem Crashkurs der Epigenetik – da haben wir erfahren
Diese Forschung ist wie viele andere Arbeit an den Grundlagen
Wie das Leben sich entwickelt im Einklang mit der Umwelt
Warum der Einfluss von Veränderungen stabil bleibt und anhält
Das auch wenn Einflüsse sich ändern 
Und die Dinge sich zum besseren wenden
Unsere Gene noch viel länger brauchen
Um ihre alte Form zu finden
 
So oder so eine Sache steht fest
Einen Fakt haben wir schon längst durchschaut
Egal was passiert in der Welt um uns rum
Es geht irgendwann alles mal unter die Haut.

Staffel 1 Folge 4, April: Körper an Gehirn

Unwohlsein, gedrückte Stimmung, Fieber – wie kommuniziert der Körper mit dem Gehirn? Antworten darauf halten Rainer Holls Gäste Franziska Labrenz und Harald Engler in der vierten Folge unseres Podcasts „Kannste Vergessen?“ parat. Labrenz ist Postdoktorandin für experimentelle Psychobiologie an der Ruhr-Universität Bochum; Engler ist Professor für Verhaltensimmunbiologie und stellvertretender Leiter am Institut für Medizinische Psychologie und Verhaltensimmunbiologie des Universitätsklinikums Essen.

In dieser Folge erfahrt Ihr…
…warum Immunzellen als unser sechster Sinn gelten
…was die Darm-Gehirn-Achse ist und wie sie funktioniert
…wie Immun- und Nervensystem miteinander kommunizieren
…und wie spannende Experimente an Mensch und Tier dazu aussehen

…uvm.

Rainer Holls lyrische Zusammenfassung
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Alles Fließt
 
Von der Meta-Ebene gesehen reden wir im Podcast 
Immer über einen Austausch von Information
Darum geht es in unserer Forschung wohl letztlich 
Auch immer um interne Kommunikation – IN. UNS. DRIN.
 
Also wie die Systeme in unserem Innern
Sich austauschen, lernen oder erinnern
Sich gegenseitig warnen, pushen oder hemmen
Und manchmal auch falsche Signale aussenden
 
Zum Beispiel auf der Achse zwischen Darm und Gehirn 
Das ist quasi unser körpereigenes, internes Twitter
Da gibt es Fake News zu Stress und das führt hin und wieder
Zum berühmt und berüchtigten braunen Gewitter
 
Ja unser Kopf, unser Darm, sogar unser Hormonsystem
Nichts davon existiert für sich alleine
Es ist alles mit allem am komplexesten vernetzt
Darum sind wir mehr nur als die Summe unserer Teile
 
Denn erst aus dem Zusammenspiel aller Elemente
Ergibt sich eine neue Perspektive
Eine neue Dimension, so etwas wie ein 6. Sinn
Der uns erkennen lässt was sonst verborgen bliebe
 
Wollen wir wirklich verstehen, wie dieses Netzwerk funktioniert
Wie das Gehirn mit dem Immunsystem kommuniziert
Dann müssen wir alle Komponenten betrachten
Ihre verschiedenen und auch die gemeinsamen Sprachen
 
Wir sind lebendige Wesen, komplexe Systeme
Die auf diversen Ebenen in Beziehung zu dem stehen
Was wir mal erlebt haben und nun als gegeben sehen
Doch das muss man wahrlich nicht einfach so hinnehmen
 
Denn letztlich ist alles im Fluss
Und wir stehen nicht bloß daneben
Wir selbst sind ein Teil dieses gigantischen Stroms
Und dieser Strom nennt sich einfach das Leben.

Staffel 1 Folge 3, März: Dicken Kopp haste, biste getz schlau?

In der dritten Folge unseres Podcasts „Kannste vergessen?“ zeigt sich Moderator Rainer Holl beeindruckt von den High-End MRT- und EEG-Studien, die Biopsychologe Erhan Genç und Neuropsychologin Marie-Christin Fellner im Rahmen des SFB 1280 durchführen, um die Vernetzungen des Gehirns besser zu verstehen. Genç, ehemals Postdocs in der Biopsychologie der RUB, leitet die Forschungsgruppe „Neuroimaging und interindividuelle Unterschiede“ am Leibniz-Institut für Arbeitsforschung an der TU Dortmund. Fellner ist Postdoktorandin am Institut für Kognitive Neurowissenschaft an der RUB.

In dieser Folge erfahrt Ihr…
…was eigentlich Intelligenz ist (oder: wie die Neurowissenschaft Intelligenz definiert)
…was genau eine Erinnerung ist und wie das Gehirn es schafft, Erinnerungen zu formen
…wie man (diese) Gehirnaktivitäten messen kann
…und welche Konsequenzen sich aus dieser Forschung für menschliches Verhalten und künftige Therapien ableiten lassen

…uvm.

Rainer Holls lyrische Zusammenfassung
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Was ist Intelligenz?

Intelligenz… das ist Schnelligkeit
Gepaart mit Akkuratesse
Wie Intelligenz sich in unserem Hirn zeigt
War heute für uns von Interesse

Führt die Struktur von Dendriten innerhalb der Areale
Zu feststellbaren Unterschieden in unserem Verhalten?
Dazu muss man die Netzwerke genauestens studieren
Quantifizieren und analysieren – Beim Extrem-Abstrahieren den Faden verlieren
Ihn dann wieder finden und neu kombinieren. Volumen und Netzwerke kartografieren.

Das alles jetzt sogar in FARBE und BUNT!
Wie geil ist das denn?

Doch egal –– wie fit du auch am EEG bist
Ob du Master of Arts im fMRI bist
Egal wieviel Geld du in Technologie steckst
Bringt es doch alles nichts, wenn du nicht mit den Menschen sprichst
Wenn du detailreiche Bilder von Cortexen schießt
Aber dabei den größeren Kontext vergisst

Vergessen – das ist mein Stichwort

Ich wollte mich selber an etwas erinnern
Doch irgendwie kann ich mich nicht recht entsinnen
Aber kann eine Erinnerung wirklich verschwinden
Oder ist sie noch da, nur lässt sich halt nicht finden
Vielleicht hat sie einfach das falsche Format
Nicht richtig kodiert – schon hat man den Salat

Jetzt bräuchte ich ne Standleitung in mein Gehirn
Dann könnte Marie mich mal evaluieren
Die Muster der Aktivitäten studieren
Den Prozess der Erinnerung algorithmisieren

Zumindest im Ansatz.
Aber NOCH habe ich ja keine Elektroden im Kopf – also zum Glück
Und so bleibe ich für heute mit vergessener Erinnerung zurück

Staffel 1 Folge 2, Februar: Liebling, es ist nicht wie du denkst

„Gelernter Stoff bleibt besser hängen, wenn man danach ´ne Runde laufen war“ – so lautet das lyrische Fazit von Rainer Holl gegen Ende der zweiten Folge unseres Podcasts „Kannste vergessen“. Der Poetry Slammer spricht in Folge Zwei mit Marcella Woud und Christian Merz über Phänomene wie Angst und Stress und ihre Auswirkungen auf Lern- und Gedächtnisprozesse. Die eine ist ganz neu im Verbund SFB 1280 und als ausgezeichneter „Rising Star“ am Lehrstuhl für Klinische Psychologie und Psychotherapie in der Therapie angesiedelt, der andere vom allersten Moment vor Jahren dabei und habilitierter Privatdozent in der Kognitiven Neurowissenschaft.

In dieser Folge erfahrt Ihr…
…was verzerrte Wahrnehmungen sind
…wie man sie wieder verlernen kann
…und wie Stress dabei helfen kann

uvm.

Rainer Holls lyrische Zusammenfassung
zu Hören am Ende des Podcasts

Wenn ich gelegentlich im Allgemeinen dazu neige
Eine Begebenheit des Alltags pessimistisch zu beschreiben
Dann gibt es dafür eine ziemlich einfache Erklärung
Denn ich leide unter Interpretationsverzerrung
 
Das heißt in doppeldeutigen Momenten sagt mir mein Gehirn
Das riecht nach Ärger – Hau bloß ab
Ich kann mich nicht dagegen wehren
Diese Gedanken machen Stress und dieser Stress der macht mir Angst
Und diese Angst die macht mir Stress und ich komm nicht dagegen an
 
Es sei denn – ich kann durch Erfahrung neue Muster etablieren
Die mein Denken und Erleben von Grund auf anders strukturieren
Denn wenn man Angst erlenen kann, dann kann man das auch umkehren
Ich hab mal irgendwo gehört das nennt sich Extinktionslernen
 
Und wo ich das gehört hab, habe ich auch gelernt das Stress
Uns manchmal helfen kann, wenn man nur weiß, wie man ihn einsetzt
So bleibt gelernter Stoff zum Beispiel besser Abrufbar
Wenn man nach dem Lernen eine Runde Laufen war
 
Das klingt für manche sicher fast zu schön, um wahr zu sein
Doch Stress allein macht dich jetzt leider nicht zu einem Einstein
Er kann uns aber helfen, wenn wir das Gehirn trainieren
Sich nicht immer auf eine negative Lesart zu fixieren
 
Somit sind Stress und Extinktion zwei wirklich wichtige Komponenten
Um die Verzerrung unserer Interpretationen zu beenden

Staffel 1 Folge 1, Januar: Das Vermächtnis der Currywurst

Extinktionslernen – Was soll das denn bitte sein? Diese Frage stellt (sich) Rainer Holl in der ersten Folge unseres Podcasts „Kannste vergessen.“ Seine Gäste? Ulrike Bingel, Professorin für klinische Neurowissenschaften am Universitätsklinikum in Essen, und Onur Güntürkün, Professor für Biopsychologie an der Ruhr-Universität Bochum und Sprecher des Sonderforschungsbereichs „Extinction Learning“.

In dieser Folge erfahrt Ihr…
   …was zwei Gedächtniskopien mit einer Currywurst zu tun haben
   …wie unser Denken, Fühlen und Handeln das Erleben von Schmerzen beeinflusst
   …was der Placebo-Effekt ist und wie er wirkt
   …warum es sich im SFB 1280 fantastisch forschen lässt

   uvm.

Rainer Holls lyrische Zusammenfassung
zu Hören am Ende des Podcasts

Das Gehirn – Unendliche Weiten
Wir werden wohl niemals so wirklich begreifen
Wie diese komplexeste aller Strukturen
In der wir nach Fragen und Antworten suchen
Wirklich funktioniert. Also so richtig!
Aber das ist auch nicht schlimm. Wir sind ja nur Menschen.
 
Und eben darum gehen trotzdem los auf Spurensuche
Wir wollen alle relevanten Komponenten untersuchen
Wir wollen nicht direkt alles wissen – Aber schon besser verstehen
Zum Beispiel wohin man beim Küssen instinktiv den Kopf hindreht
 
Für gute Forschung braucht man auch nicht immer riesiges Budget
Es reicht auch manchmal Stift und Zettel, sowie ausreichend Kaffee 
 
Und wenn es wirklich mal drauf ankommt
Das man in einem Feld voran kommt
Wenn es Zeit wird für ein neues Level der Zusammenarbeit
Dann bewirbt man sich am besten für einen Sonderforschungsbereich
 
Hier vereinen sich die besten Köpfe einer Disziplin
Um ein bestimmtes Forschungsfeld in seiner Tiefe zu verankern
Hier wird sich ganz bewusst nur einem großen Sachverhalt verschrieben
Den kann man dann aber auch so richtig doll beackern
 
Im SFB 1280 dreht sich alles ums Gehirn
Um das Lernen und Vergessen und welche Prozesse dabei wirken
Warum können wir uns erinnern und warum an manches nicht
Gibt’s nur ein großes Gedächtnis oder doch noch eine Schicht
 
Kann man durch Gedanken – erkranken
Und kann Hoffnung heilen?
Sind Schmerzen erlernbar
Und wie kann man das vermeiden?
Warum wirken Placebos – spenden schmerzfreie Ruhe
Was haben Erwartungen mit alledem zu tun?

 

Das sind so Fragen in unserem Fokus
An so etwas forschen wir an der RUB hier in Bochum
Wir beschäftigen uns hier nicht nur mit dem Vergessen
Sondern auch mit dem beschreiben neuer Lernprozesse
 
Extinktionslernen lautet das Fachwort dafür
Und die interessantesten Facts dazu – die erfahrt hier hier
Ab jetzt jeden Monat in unserem Podcast
Kannste Vergessen – Wir freuen uns, wenn du rein hörst.