Die Expositionstherapie zur Behandlung von Ängsten gilt als eine der effektivsten und reliabelsten Ansätze in der Psychotherapie. Wer im Rahmen der Therapie in den Kontakt mit dem angstauslösenden Stimulus tritt, kann davon ausgehen die Angst schnell zu „entlernen“. Trotzdem kann es dazu kommen, dass die Angst wieder zurückkehrt. Dies ist zum Teil bedingt durch eine unzureichende Generalisierung der verlernten Angst. Wie hier gegengewirkt werden könnte, erforscht Bianca Hagedorn (A09) in ihrem Projekt: „The generalization of safety signals“. Sie beschreibt ihr Projekt wie folgt:
Die Verallgemeinerung der Angst nach einem aversiven Ereignis ist weit verbreitet: Nachdem eine Person von einem Hund gebissen wurde, entwickelt sie nicht nur eine Angstreaktion auf diesen speziellen Hund, sondern auch auf ähnlich aussehende Hunde oder sogar auf die gesamte Kategorie der Hunde. Eine Expositionstherapie auf der Grundlage des Extinktionslernens, die nur mit dem gefürchteten Hund durchgeführt wird, kann jedoch die Angst vor diesem spezifischen Hund, aber nicht vor anderen Hunden verringern. Die Extinktionsverallgemeinerung zielt darauf ab, diesen Vorbehalt zu überwinden, indem ähnliche Verallgemeinerungsreize in den Prozess des Lernens einbezogen werden, dass ein gefürchteter Reiz nicht mehr furchterregend ist. Auf diese Weise kann die Extinktion von Angstreaktionen über eine Vielzahl verwandter Reize wie die gesamte Kategorie der Hunde verallgemeinert werden. Der konkrete Mechanismus, der diesem Effekt zugrunde liegt, ist jedoch noch nicht bekannt. Daher zielt diese Studie darauf ab, die zugrundeliegenden Mechanismen von Generalisierungsprozessen nicht nur für Extinktionsprozesse, sondern auch für Sicherheitssignale zu untersuchen. Obwohl das Fehlen der Generalisierung von Sicherheitssignalen ein evolutionärer Anpassungsprozess sein könnte, könnte die Übergeneralisierung von Angst in Kombination mit der fehlenden Generalisierung von Sicherheitssignalen zur Entwicklung und Aufrechterhaltung von Angststörungen beitragen. Daher könnte die Generalisierung von Extinktionslernen und Sicherheitssignalen Ansätze für die Expositionstherapie bieten.
Der SFB 1280 hat ein Budget zur Realisierung eigener Forschungsideen seiner Nachwuchswissenschaftler:innen eingerichtet. Mit der „Schatzkiste“ finanzieren wir überzeugende und eigenständige Studienkonzepte unserer Early Career Researcher.