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Keine Pillen, mehr Fähigkeiten (A13, A18)

Die negativen Auswirkungen der hormonellen Verhütung auf den Nutzen der Expositionstherapie

Ein neues Research Paper über die negativen psychologischen Auswirkungen von hormonellen Verhütungsmitteln wurde von einem Forschungsteam um Friederike Raeder (Postdoc A13), Franziska Heidemann (Doktorandin A13), Manfred Schedlowski (Projektleiter A18), Jürgen Margraf (Projektleiter A13) und Armin Zlomuzica (Projektleiter A13) veröffentlicht.

Die Verwendung von hormonellen Verhütungsmitteln kann bestehende Symptome von Angst und Depression verschlimmern und die Reaktion auf eine pharmakologische Behandlung beeinflussen.

Die Auswirkungen des hormonellen Einsatzes von Verhütungsmitteln auf die nicht-pharmakologische Behandlungseffektivität bei Angststörungen sind weniger gut untersucht. Orale Verhütungsmittel, die die Sekretion von endogenen Sexualhormonen unterdrücken, können das Erlernen von Angst und Aussterben verändern. Das Aussterben der Angst gilt als Labormaßstab für die Expositionstherapie bei Angststörungen. In dieser Studie sollte untersucht werden, ob die Verwendung von oralen Verhütungsmitteln mit einer expositionsbasierten Behandlungsreaktion bei bestimmten Phobien zusammenhängt.

Das Forschungsteam rekrutierte spinnenphobische Frauen (n = 28) mit oralen Verhütungsmitteln (OC) und freizyklische Frauen (n = 26, No-OC). Alle Teilnehmer wurden einer identischen In-vivo-Exposition unterzogen. Die expositionsbedingte Symptomverbesserung wurde mit mehreren verhaltensbasierten und subjektiven Indikatoren bei der Vor- und Nachbehandlung und der sechswöchigen Nachsorge bewertet. No-OC-Frauen zeigten höhere Angstniveaus vor der Exposition bei FSQ und SPQ. OC-Frauen zeigten einen etwas weniger ausgeprägten Expositionsvorteil im Vergleich zu ihren freizyklischen Pendants (No-OC-Frau), was sich in einem geringeren Grad an Angstabbau von der Vorbehandlung bis zur Nachsorge auf der subjektiven Ebene widerspiegelt.

Nach der Korrektur für mehrere Tests zeigten OC- und No-OC-Frauen Unterschiede in den Selbstberichten (SPQ, FAS und SBQ) von der Vor- bis zur Nachbehandlung, nicht aber von der Vor- bis zur Nachbehandlung. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Verwendung von oralen Verhütungsmitteln eine differenzierte, expositionsbedingte Verbesserung der Angstsymptome bewirken kann.

Die Studie unterstreicht die Bedeutung der Überwachung und Steuerung des Einsatzes hormoneller Verhütungsmittel im Rahmen von nicht-pharmakologischen expositionsbasierten Interventionen.

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