Nicht nur das Erkennen von Schmerzhinweisreizen ist biologisch höchst relevant; es ist genau so wichtig, Situationen zu identifizieren, in denen der Schmerzreiz nachlässt. Welche behavioralen und vor allem neuronalen Mechanismen hinter dem Lernen und Verlernen von Schmerzlinderung stehen, ist jedoch wenig bekannt. Vor allem in der multimodalen Schmerztherapie von chronischen Schmerzpatienten könnten Faktoren wie die Angst vor Schmerz, Vermeidungsverhalten und Belohnung potentielle Anknüpfungspunkte darstellen, schmerzinduzierte Beeinträchtigungen zu reduzieren und somit die Lebensqualität zu erhöhen.
Wir freuen uns sehr, Katharina Schmidts (Post-Doc A11) Pilotstudie zum Thema „Appetitives und aversives Lernen von schmerzbezogener Angst in Patienten mit chronischen Rückenschmerzen“ präsentieren zu dürfen. Diese soll ein experimentelles Paradigma weiterentwickeln, auf Patienten mit chronischen Schmerzen übertragen, und die Durchführbarkeit in dieser Patientengruppe testen. In dem experimentellen Paradigma sollen Lernmechanismen von Stimuli, die eine Schmerzverstärkung und Schmerzlinderung ankündigen, untersucht werden.
An zwei aufeinander folgenden Tagen werden die Akquisition, Extinktion und das Reinstatement dieser Mechanismen in einem Capsaicin-Hitzeschmerzmodell getestet. Außerdem soll die Durchführbarkeit des Paradigmas in dieser Patientengruppe für eine zukünftige fMRT Studie getestet und vorbereitet werden.
Der SFB 1280 hat ein Budget zur Realisierung eigener Forschungsideen seiner Nachwuchswissenschaftler eingerichtet. Mit der „Schatzkiste“ finanzieren wir überzeugende und eigenständige Studienkonzepte von JungwissenschaftlerInnen.