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Julie Poirier erforscht an der Fakultät Rehabilitationswissenschaften der Technischen Universität Dortmund, wie Kinder ihr Wissen verlernen und lässt sie dafür Schokolade aus einer Süßigkeiten-Mine „heraussprengen“. Ab März soll das Experiment in Kindergärten und Kitas zum Einsatz kommen. Die Ergebnisse können neue Erkenntnisse für die Gestaltung des Schulunterrichts oder bestimmter Therapien liefern, zum Beispiel für die Konfrontationstherapie. Dabei werden Menschen mit ihren Ängsten konfrontiert, die sie „verlernen“ sollen.

„Bereits Erlerntes wird beim Extinktionslernen im Gehirn nicht etwa gelöscht oder überschrieben, sondern abhängig vom Kontext gehemmt“, sagt Julie. Im „Candy Mountain“-Versuch gibt es zunächst zwei solcher Kontexte: Leuchtet das gelbe Lämpchen, gibt es Süßes. Leuchtet das rote Lämpchen, gibt es nichts. Im dritten Durchgang wird das Kind wieder in den ersten Kontext versetzt und soll so dazu gebracht werden, das in der roten Phase verlernte Verhalten erneut zu zeigen. Julie und ihr Team messen nun, wie lange das Kind auf den Auslöser drückt und hofft, dass die Mine wieder Schokobonbons herausgibt. Aus dieser Dauer können nun Rückschlüsse auf den Einfluss des Kontexts auf das Lernen und Verlernen bei Kindern dieser Altersgruppe gezogen werden.

Der SFB 1280 hat ein Budget zur Realisierung eigener Forschungsideen seiner Nachwuchswissenschaftler eingerichtet. Mit der „Schatzkiste“ finanzieren wir überzeugende und eigenständige Studienkonzepte von JungwissenschaftlerInnen.