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Extinction powern! Valerie Kinner fragt sich, ob ein Work Out dem Gedächtnis helfen kann?
Als Doktorandin im Projekt A09 hat Valerie viel über Lernen und Vergessen unter dem Einfluss von Stress gelernt. Normalerweise stresst ihr Team seine Studienteilnehmer mit sanften Elektroschocks oder eiskaltem Wasser. Sie konnten zeigen, dass Stress eine immense Wirkung auf das Gedächtnis hat; Stresssituationen werden besser gemerkt. Aber was ist mit positiv stimulierendem Stress? Was ist mit Sport? Heute, als Postdoc, will sie untersuchen was sie selbst an der Frage zuletzt beschäftigte. Und so stellt sie ihre Idee zur Studie vor:
Studientitel: „Der Einfluss akuter Bewegung auf die Festigung des Angstgedächtnisses“
Die Konfrontationstherapie ist die häufigste Verhaltenstherapie bei Angst- und Traumaerkrankungen. Eine so gelöschte Angstreaktionen verschwindet jedoch nicht einfach, sondern neigt dazu, auch nach erfolgreicher Behandlung unter bestimmten Umständen sehr einfach wieder aufzutauchen. Die Identifizierung neuartiger Mittel zur Erzeugung einer rückfallsicheren „Löschgedächtnisspur“ ist daher von größter Bedeutung für die Verbesserung der langfristigen therapeutischen Wirksamkeit. Die Erfahrungen bei Ratten deuten darauf hin, dass eine einzige Trainingseinheit mit Bewegung die Extinktion von Ängsten fördern kann. Experimentelle Studien am Menschen sind jedoch rar und die Effekte solcher Sporteinheiten auf die Rückkehr von Angstphänomenen ist bisher kaum untersucht. Ebenso wenig ist über die Mechanismen bekannt, durch die akute Bewegung die Extinktion der Angst verstärken kann. Um diese Probleme anzugehen, plane ich, gesunde Teilnehmer einem differenzierten Paradigma der Angstkonditionierung zu unterwerfen, bei dem die Angst am ersten Tag erworben und am zweiten Tag ausgelöscht wird, gefolgt von einer kurzen Trainingseinheit oder einem Ruhezustand. Am dritten Tag wird das Extinktionsgedächtnis mit einem Retentions- und Wiedereinsetzungstest mit Hautleitwert und Pupillenreaktionen als Maß für konditionierte Angst getestet. Ich erwarte, dass die Übung die Extinktion von Gedächtnisinhalten verbessert und die Gefährdung der Rückkehr der Ängste verringert. Darüber hinaus gehe ich von stressbedingten Mediatoren aus, die als Reaktion auf körperliche Betätigung freigesetzt werden und die positiven Auswirkungen der Bewegung im Angstgedächtnis auslösen. Mit dieser Studie können wir von daher unser Wissen über Faktoren erweitern, die Extinktion von Angst modulieren könnten, ein Bereich, der sowohl für die Grundlagenforschung als auch für klinische Anwendungen von großer Bedeutung ist.
 
Der SFB 180 hat ein Budget zur Realisierung eigener Forschungsideen seiner Nachwuchswissenschaftler eingerichtet. Mit der „Schatzkiste“ finanzieren wir überzeugende und eigenständige Studienkonzepte von Jungwissenschaftlern.